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Feuilleton & Firlefanz

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Gesehen: Am Ende kommen Touristen (2007) - Unendliche Kontamination

Wenn die Zeit aus den Angeln gehoben wurde...

Gesehen: Am Ende kommen Touristen (2007) - Unendliche Kontamination
Foto: X-Verleih

Bemerkenswert ist vor allem, wie fast schon beiläufig Robert Thalheim hier nachzeichnet, was eigentlich alles durch die Verbrechen der Nazis kontaminiert wurde, bis heute kontaminiert bleibt und wahrscheinlich für immer kontaminiert sein wird.

Die deutsche Sprache hat sich in diese Orte und die Köpfe seiner Menschen gefressen und wird für die Ewigkeit mit dem schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte verbunden sein. Idyllische Landschaften werden immer von den Lagertürmen von damals überblickt werden.

Der Holocaust war ein derart singuläres Ereignis, dass es die Zeit aus den Angeln gehoben hat. An Orten wie Auschwitz steht sie deshalb gewissermaßen still bzw. folgt anderen Regeln.

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Gesehen: Falling into Place (2023) - Verführerischer Rhythmus

Die Frage ist: Muss es immer ein Walzer sein?

Gesehen: Falling into Place (2023) - Verführerischer Rhythmus
Foto: Port au Prince Pictures

Der Film hat schon einen sehr verführerischen Rhythmus mit seinen Begegnungen, den Bewegungen zueinander und voneinander weg sowie dem Kreisen der Figuren umeinander und sich selbst. Es ist wie ein angenehmer Walzer, der hier getanzt wird.

Die Frage ist aber doch: Muss es immer ein Walzer sein?

★★½☆☆

🇩🇪/🇬🇧, R: Aylin Tezel, D: Aylin Tezel, Chris Fulton, Rory Fleck-Byrne, Alexandra Dowling, Samuel Anderson, Juliet Cowan, Olwen Fouéré, Michael Carter, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Port au Prince Pictures

Der Film steht noch kostenlos bis zum 12. Juli 2025 in der Arte-Mediathek:

Falling into Place - Film in voller Länge | ARTE
Zwei Fremde, die
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Gesehen: Samedi Cinema (2016) - Ein Fenster zur Welt

Das Kino eröffnet auch über Bande Perspektiven.

Gesehen: Samedi Cinema (2016) - Ein Fenster zur Welt
Foto: Films du Samedi

Das Kino ist ein Fenster zur Welt. In dieser kleinen Vignette ist das jedoch nicht nur wortwörtlich auf Filme zu beziehen. Denn diese beiden Kinder erweitern in diesem Moment ihren Horizont nicht durch das Schauen, sondern durch das Zuhören. Um sich Kinotickets leisten zu können, lassen sie sich nämlich von anderen Dorfbewohner:innen, die nicht schreiben können, aber mit geliebten Menschen in Kontakt treten wollen, Briefe diktieren. So erfahren die beiden Kinder von den Sorgen, Nöten und Freuden der Menschen um sie herum und bekommen dadurch ein Bild von einer Welt jenseits ihres bisherigen Erfahrungshorizonts. Kino ist ein Fenster zur

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Gesehen: Hotel (2004) - Uncanny Angsträume

Kein Ausweg, keine Lösung, keine Katharsis – und gerade deshalb so gut

Gesehen: Hotel (2004) - Uncanny Angsträume
Foto: Essential Filmproduktion, Arte, ZDF, ORF, WDR, Coop99 Filmproduktion

Mich hat all das zuverlässig in eine Art Trance versetzt – wie Jessica Hausner diesen Nichtort inszeniert, der aus zahlreichen Schwellenräumen zusammengesetzt scheint. Es ist der finstere Gang, dessen Ende nicht auszumachen ist. Es ist der pechschwarze Wald in der Nacht. Es ist das leise Plätschern des Pools. Es ist das Brummen der Neonröhren. Es ist die Behaglichkeit, die Orte wie Hotels versuchen zu imitieren.

Meistens führen diese Versuche jedoch genau zum Gegenteil, erzeugen Dissonanzen und lassen ein Uncanny Valley entstehen. Genau dieses Tal durchschreitet der Film immer und immer wieder. Er nimmt uns an die Hand und für uns durch

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Gesehen: Fear Street: Prom Queen (2025) - Ohne Liebe, ohne Disziplin

Ich sehe nicht, was ich einem Film abgewinnen könnte, der derart von sich selbst angeödet ist.

Gesehen: Fear Street: Prom Queen (2025) - Ohne Liebe, ohne Disziplin
Foto: Netflix

Die FEAR STREET-Trilogie mag nicht der größte Wurf sein, aber immerhin ist den Filmen sowas wie Gestaltungswille anzumerken. Dieses Spin-off ist jedoch FEAR STREET auf Wish bestellt und nervt vor allem durch seine extreme Lieblosigkeit.

Das Budget scheint für die Handvoll Needle-Drops draufgegangen zu sein, weil es jeder Szene an wortwörtlichem Inhalt mangelt. Zu wenig Statist:innen, kümmerliches Szenenbild – in dieser Welt ist einfach nichts lebendig. Also schon lange bevor der Bodycount in die Höhe schnellt.

Wer überzeichnen will, muss sich auch anstrengen, den Bogen zu überspannen. Ein paar hemdsärmelig dahingeschluderte Horrorzitate und zuverlässig an fehlender Disziplin scheiternde Unterlaufungsbemühungen führen

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Gesehen: The Blue Caftan (2022) - Zwischentöne mit Unterstrich

Dieser Film schmerzt – durch seine Nähe zum Kitsch und sein berührend ehrliches Verständnis von Liebe.

Gesehen: The Blue Caftan (2022) - Zwischentöne mit Unterstrich
Foto: Arsenal Filmverleih

Wie sehr diese Frau kämpft gegen ihren Körper, ihre Erkrankung und auch gegen ihren Verstand, der ihr immer wieder sagt: „Dieser Mann wird dich nie so lieben, wie du es begehrst." Doch die lautere Stimme hat immer wieder ihr Herz.

Denn das Herz spürt, dass er sie ebenso liebt. Weil sie ihn gerettet und ihm ein Leben ermöglicht hat. Weil sie ihn gesehen und dennoch nicht verstoßen hat. Es ist eine ehrliche, wahrhaftige Liebe, aber eben kein Begehren.

Doch die reine Liebe, die ist ehrlich, wahrhaftig und grenzenlos. Ihr dabei zuzuschauen, wie sie ihm mit zahlreichen kleinen Gesten einen urteilsfreien

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