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Feuilleton & Firlefanz

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Gesehen: Truth (2015) - Verlag vs. Redaktion

Tappt in viele Pathosfallen, glänzt aber bei der Betrachtung der ökonomischen und unternehmerischen Spannungsfelder im Journalismus

Gesehen: Truth (2015) - Verlag vs. Redaktion
Foto: Leonine Studios

Bei Journalist*innenfilmen habe ich wirklich IMMER ein krasses Problem. Einerseits lasse ich ihnen viel zu viele Ungenauigkeiten durchgehen, weil ich dieser (meiner) Profession bei aller notwendigen (Selbst-)Kritik wirklich jedes „Denkmal" gönne. Paradoxerweise bin ich andererseits aber auch aufgrund meines beruflichen Hintergrunds besonders penibel.

Klar, der Film tappt links und rechts in haufenweise Pathosfallen – besonders in Kombination mit dem wirklich lächerlich manipulativen Score. Das passiert jedoch vor allem dann, wenn es um die eigentlichen journalistischen Prozesse und Ideale geht. Doch das steht tatsächlich gar nicht im Zentrum des Films. Es geht viel mehr um unternehmerische Interessen, die den

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Gesehen: When Lightning Flashes Over the Sea (2025) - Regression der Träume

Im fortwährenden Kriegszustand gibt es nur wenig, was sich wirklich mit abschließender Sicherheit sagen lässt

Gesehen: When Lightning Flashes Over the Sea (2025) - Regression der Träume
Foto: déjà-vu film
[...] Denn im fortwährenden Kriegszustand gibt es nur wenig, was sich wirklich mit abschließender Sicherheit sagen lässt.

Klar ist, dass sich die Dinge verschieben. Denn die vielen, vermeintlich einfachen, banalen und kindlichen Dinge, die sich der Junge zu Beginn des Films ausmalt, sind plötzlich gar nicht mehr so kindlich. Die Erwachsenen sprechen plötzlich von ganz ähnlichen Wünschen. Ohne zusätzliche Worte macht der Film klar: Der Krieg hat dem Kindlichen die Unschuld geraubt und in den Köpfen der erwachsenen Menschen eine regelrechte Regression der Wünsche, der Träume, der Vorstellungskraft herbeigeführt.

Meine ganze Kritik gibt's bei Kino-Zeit!

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Gesehen: Pitch Black (2000) - Kubistische Aliens

Das eindeutige Fahrwasser kann der Film nicht unerkannt machen

Gesehen: Pitch Black (2000) - Kubistische Aliens

Ein Gedanke ging mir einfach nicht aus dem Kopf: Das ist doch einfach nur CUBE, aber mit Aliens. Also klar, auch vor CUBE gab es natürlich schon Filme, die sich an vergleichbaren Anordnungen versucht haben. Aber dieses Zusammenspiel aus Figuren, aus Arche- und Stereotypen und Bildästhetik, das ist schon ein relativ eindeutiges Fahrwasser. Darüber lässt sich dann auch nicht mit einer derart pseudocoolen Verkultung von Kriegergehabe und entsprechenden Codes hinwegtäuschen.

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Gesehen: The Peasants (2023) - Widerstand gegen Ikonen

Ein bisschen wie von Michael Haneke...

Gesehen: The Peasants (2023) -  Widerstand gegen Ikonen
Foto: Plaion Pictures

An einem kunstgeschichtlichen Zugang versuche ich mich hier erst gar nicht, daran kann ich nur scheitern und maximal mit sehr dünnem Halbwissen glänzen. Deshalb möchte ich einen eher persönlichen Zugang wählen:

Die eine Hälfte meiner Großeltern war in der Landwirtschaft – wie der ganze Zweig dieser Familie über Generationen hinweg. Im Haus meiner Großeltern hingen Bilder in einem THE PEASANTS nicht unähnlichen Stil. Heute würde ich sagen, dass diese Bilder ein entbehrungsreiches Leben nicht nur verkitscht, sondern fast schon in religiöse Sphären gehoben und diesen Motiven etwas Ikonenhaftes verliehen haben. Das Zugrunderichten des eigenen Körpers samt Verkrüppelung der eigenen Psyche

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Gesehen: Opus (2025) - Farblose Pinselstrich

Gemeinplätze sind einfach nicht so schön anzusehen...

Gesehen: Opus (2025) - Farblose Pinselstrich
Foto: Universal Pictures International Germany

Der Film bleibt einfach super farblos – (vielleicht) ironischerweise, weil er lediglich mit extrem groben und breiten Pinselstrichen arbeitet. Es bleibt bei einem grob ausformulierten Konzept und kommt nie zu einer detaillierteren Ausarbeitung. Deshalb kann sich der Film in der Kritik bestimmter Milieus auch nur auf Gemeinplätze zurückziehen.

Superreiche und -berühmte haben die Bodenhaftung und damit den Kontakt zu „normalen" Menschen verloren. Wir leben in einer Zeit, in der das (Ver-)Formen der eigenen Erzählung für eine permanente digitale Öffentlichkeit zu einer regelrechten Kulturtechnik geworden ist. Große Teile der Gesellschaft verhalten sich zu Kulturschaffenden wie zu Sportteams; es geht nicht

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Gesehen: Anonymous (2011) - Nobles Herumopfern

Dringt in die politische Dimension von Urheber*innenschaft vor, überhöht sich dabei jedoch unangenehm

Gesehen: Anonymous (2011) - Nobles Herumopfern
Foto: Sony Pictures

Eigentlich ja ein nobles Unterfangen, der Kunst im Allgemeinen und dem Theater im Speziellen diese politische und vielleicht auch agitatorische Macht zuzuschreiben. Auch die politische Dimension von Urheber*innenschaft verkennt der Film klugerweise nicht.

Denn wer darf und kann überhaupt Kunst schaffen? Wer hat nicht nur die monetären und materiellen Mittel dazu, sondern auch Zugang zu entsprechender Bildung? Alphabetisierung ist (im Film) Ausdruck von Privilegien und keine Selbstverständlichkeit. Sind Künstler*innen und damit die Kunst wirklich frei, wenn sie ökonomisch von wenigen mächtigen Gönner*innen abhängig ist?

Aber: Der Film öffnet mit einem Typen, der vom Gesetz festgehalten

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