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Feuilleton & Firlefanz

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cOnTenT statt Kunst am 13. Oktober 2025 Featured Post

Die heutigen Dailies unter anderem mit: Killern in Serie, dem Ende von WTF und Charli XCX auf Letterboxd.

cOnTenT statt Kunst am 13. Oktober 2025
Foto: Georgi Kalaydzhiev / Unsplash

Die geschätzte Sonja Hartl (Grüße!) hat für Deutschlandfunk Kultur ein schönes wie vielschichtiges Feature über die Faszination mit Serienkillern in der Literatur gemacht.

Blutrünstig und rätselhaft – Serienkiller sind aus der Kriminalliteratur nicht wegzudenken. Sie verkörpern das abgrundtief Böse. Die Figur hat einige Entwicklungen durchlaufen und erlebt seit mehreren Jahren eine Renaissance.

Das gilt natürlich nicht nur für Literatur, sondern unter anderem auch für das hier bei mir so zentrale Bewegtbild.

Kriminalliteratur - Die schillernde Faszination der Serienkiller
Blutrünstig und rätselhaft - Serienkiller sind aus Kriminalliteratur nicht wegzudenken. Sie verkörpern eine gewisse Faszination für das abgrundtief Böse.
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Gesehen: The Third Part of the Night (1971) - Alles ist gleichzeitig

Ein verstörender wie hypnotisierender Film, der inmitten einer Raumanordnung à la M. C. Escher einen regelrecht kafkaesken Horror heraufbeschwört.

Gesehen: The Third Part of the Night (1971) - Alles ist gleichzeitig
Foto: Zespół Filmowy Wektor

Es ist total hypnotisierend, wie verschachtelt dieser Film auf allen Ebenen konstruiert ist. Alles ist grau in grau, Menschen werden eins mit dem Hintergrund, der Hintergrund eins mit den Menschen, die durch verschachtelte Raumanordnungen, Hinterhöfe, Keller und Treppenhäuser irgendwo in der Nähe von M. C. Escher taumeln.

Das Problem ist nicht, dass es keine Grenzen mehr gibt, mit denen sich Figuren und Geschehen voneinander trennen lassen. Das Problem ist, dass es viel zu viele Grenzen gibt, weil alles einfach nur noch ein unüberblickbarer Scherbenhaufen ist, alles innerhalb der Spiegelung einer eigenen Scheibe und dennoch als Teil einer Gesamthölle passiert. Vergangenheit,

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Gelesen: „Hey guten Morgen, wie geht es dir?" (2024) von Martina Hefter

Nichts in diesem Buch ist verklärt, aber auch nicht vom Pessimismus verschlungen. Es ist fast schon banal, und darin liegt die Poesie.

Gelesen: „Hey guten Morgen, wie geht es dir?" (2024) von Martina Hefter
Cover: Klett-Cotta, Foto: Maximilian Gödecke

Wie Martina Hefter hier die Poesie im vermeintlich Tristen, im kargen und entbehrungsreichen Alltag sucht, herausarbeitet und auch erschafft, das finde ich sehr inspirierend. Ihren Figuren gibt sie Namen, die aus der griechischen Mythologie entsprungen sein könnten, was ihnen den Anschein von Überlebensgröße verleiht, obwohl sie eigentlich vergleichsweise einfache Leben führen und sich – mal mehr und mal weniger – mit Problemen wie jede:r andere auch konfrontiert sehen.

Das wird hier eingelassen in eine sehr ruhig und wohlig fließende Balance zwischen Aufblühen auf der einen und fast schon deprimierender Stagnation, wenn nicht sogar Regression auf der anderen Seite. Nichts an diesem

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Gesehen: A Confucian Confusion (1994) - Walter Benjamin gefällt das

Edward Yang verhandelt radikale Umbrüche nicht nur durch seine Figuren, sondern auch in der Form seines Films.

Gesehen: A Confucian Confusion (1994) - Walter Benjamin gefällt das
Foto: Atom Films

„Ich mag meine Bücher und die deine Fernsehsendung" – darum dreht sich ein Streit zwischen zwei der Figuren von Edward Yang. Vielleicht lassen sich Menschen wirklich klar in diese beiden, scheinbar unvereinbaren Kategorien einordnen. Vielleicht sind es diese beiden Kategorien, die diesen Moment in Taipeh in dieser Zeit so treffend wie nur wenig andere Bilder beschreiben.

Wirtschaftsboom, Demokratisierung, zunehmende Adoption als westlich wahrgenommener Werte. Tradition trifft auf Moderne, Konservatismus auf freiheitlicheres Denken, vermeintlich bewussteres Leben auf radikalen Konsum im Turbokapitalismus. Edward Yang zeigt unter dem Brennglas eine Stadt, in der bisherige Denkkategorien nicht mehr funktionieren, bisherige Wege plötzlich nicht mehr zum

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Gesehen: Mahjong (1996) - In chaos we trust

In einer Welt, in der Nihilismus die einzige Option scheint, ist das Vertrauen in Chaos der einzige Ausweg.

Gesehen: Mahjong (1996) - In chaos we trust
Foto: Atom Films

Ein wahnsinnig deprimierender Film, der eine Welt zeichnet, in der der einzig sinnvolle Bewältigungsmechanismus Nihilismus zu sein scheint, weil es keine substanzielle Perspektive gibt. Ohne Perspektive keine Hoffnung. Ohne Hoffnung nichts, wonach sich streben lässt. Wofür also überhaupt noch nach fremden Regeln leben? Oder überhaupt leben?

Es ist diese Welt, die die in ihr lebenden Menschen zu Händler*innen reduziert. Hier existieren keine Familien, keine Freund*innenschaften, keine Liebesbeziehungen mehr, sondern nur noch Handelsbeziehungen, bei denen es ausschließlich darum geht, möglichst viel für sich selbst herauszuschlagen und im Optimalfall das Gegenüber dabei noch möglichst hart über den Tisch zu ziehen.

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Kinotagebuch: One Battle After Another (2025) - Routiniertes Chaos in Vistavision

Paul Thomas Anderson hat erneut eine große amerikanische Geschichte eingefangen. Ungewohnt ist, dass diese Geschichte noch kein Ende kennt.

Kinotagebuch: One Battle After Another (2025) - Routiniertes Chaos in Vistavision
Foto: Warner Bros. Entertainment

Diese teilweise uramerikanischen Motive von den Muscle-Cars auf den unendlichen, pfeilgeraden Highways durch karge Wüstenlandschaften unter der sengenden Sonne, von den in der Enge des Canyons aufeinandertreffenden wortkargen Revolverhelden mit den politischen Gegebenheiten unserer Zeit aufzuladen und das in Vistavision mit haufenweise eleganten wie verführerischen Tracking-Shots zusammenzubinden, geht einfach total gut auf.

Die Satire mag sehr laut sein, aber das verkommt nie gänzlich zum Selbstzweck, sondern bietet gleichermaßen ein gutes Fahrwasser für filigranere Konstruktionen, über die wiederum tatsächliche politische Machtverhältnisse subtiler kommentiert werden.

Ein Beispiel: Haha, die linken Aktivistenspinner wie Leonardo DiCaprios Figur graben Fluchttunnel quer durch den Wald und

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