Walter Salles geht mehrere inszenatorische Wagnisse ein. Er kontrastiert zum Beispiel den Kern der Geschichte mit der vorherigen Familienidylle, wie sie im Bilderbuch steht. Doch das ist nie effekthascherisch angelegt, nie auf den reinen Knalleffekt abzielend, sondern immer organisch und damit glaubwürdig ineinander übergehend.
Gewagt ist auch die Entscheidung, die politischen Dynamiken, die hier am Werk sind, nur sehr grob auf die Leinwand aufzutragen und sich stattdessen sehr klar auf die Menschen zu konzentrieren. Der brasilianischen Militärdiktatur wird dadurch nie die Hoheit über diese Geschichte überlassen, ohne die Abscheulichkeiten des Regimes verharmlosend in den Hintergrund zu stellen.
Letztlich ist es
