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Feuilleton & Firlefanz

Posts on page 6

Gesehen: Woodlands Dark and Days Bewitched: A History of Folk Horror (2021) - Darlings auf Gemeinplätzen

Aufgeblasen, übermäßig deskriptiv und doch einen interessanten Take zu Filmen wie „Candyman" (1992) an die Oberfläche befördernd.

Gesehen: Woodlands Dark and Days Bewitched: A History of Folk Horror (2021) - Darlings auf Gemeinplätzen
Foto: Severin Films, NSM Records

Wir haben alle alles sagen lassen und auch alle dabei gefilmt, also kommt es auch in unseren Film – so repetitiv und mitunter belanglos es auch sein mag. So jedenfalls haben sich diese 193(!) Minuten für mich angefühlt. Das ist natürlich übertrieben, aber hier sind trotzdem nicht genug Darlings über die Klinge gesprungen.

Mindestens die Hälfte des Films ist mit „Und dann" beschäftigt, vergisst dabei aber das „Und deshalb" weitestgehend. Es wird beschrieben, dass etwas passiert ist, aber meist nicht, warum etwas passiert ist. Erst, als die Motive in der Filmgeschichte klarer und offensichtlicher werden und sich damit leichter in Bezug

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Gesehen: Planet B (2024) - Thiels Wunschtraum

Der Horror liegt hier nicht in einer fernen Dystopie begründet, sondern darin, dass dieser Weltzustand nur einen Lidschlag entfernt scheint.

Gesehen: Planet B (2024) - Thiels Wunschtraum
Foto: Splendid Film

Aude Léa Rapin legt den Finger präzise in die zahlreichen offenen Wunden unserer Zeit, indem sie ausgewählte Aspekte, Phänomene und Entwicklungen gerade so weit weiterdenkt, dass sie zu jeder Zeit immer noch in Griffweite scheinen. Der Horror liegt hier nicht in einer fernen Dystopie begründet, sondern darin, dass dieser Weltzustand nur einen Lidschlag entfernt scheint.

In dieser Welt gehen Plattform- und Überwachungskapitalismus Hand in Hand mit politischer Repression. Das Schaffen von rechtsfreien und außergerichtlichen Räumen, in denen Schattenbehörden frei von Regulierung und öffentlicher Kontrolle agieren, ist natürlich längst keine ferne Zukunftsmusik mehr. Allerspätestens in der Folge des 11. Septembers 2001

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Jochen Wegners „Kinderfragen" gibt's jetzt als eigenständigen Podcast

Zum Start von „Nur eine Frage" spricht Jochen Wegner mit dem Neurowissenschaftler Anil Seth und der oberen Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer.

Jochen Wegners „Kinderfragen" gibt's jetzt als eigenständigen Podcast
Porträt: Andreas Chudowski/Die Zeit, Cover: Lea Dohle/Die Zeit, Montage: Ich

Eigentlich ein No-Brainer von Spin-off: Bei Alles gesagt? ist Zeit-Co-Chefredakteur Jochen Wegner auch dafür bekannt, in seinen Worten, „Kinderfragen" zu stellen. Daraus ist jetzt das eigene Podcastformat Nur eine Frage entstanden.

"Können Maschinen denken?", "Ist Demokratie die beste Staatsform?", "Ist Armut erblich?". Das sind einfache, aber grundlegende Fragen, die viele von uns umtreiben, und auf die eine klare Antwort oft schwer zu finden ist. In dem Video- und Audio-Podcast Nur eine Frage stellt ZEIT-Chefredakteur Jochen Wegner sie der bestmöglichen Expertin, dem bestmöglichen Experten, den wir für das jeweilige Thema finden konnten.

Zum Start gibt es ein Gespräch mit dem Neurowissenschaftler

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„Vier Töne gegen Stalin" - Ein Podcast über das komplizierte Vermächtnis von Dmitri Schostakowitsch

Opportunistischer Propagandist, Propagandist wider Willen oder subtiler Widerständler?

„Vier Töne gegen Stalin" - Ein Podcast über das komplizierte Vermächtnis von Dmitri Schostakowitsch
Foto: Dmitri Schostakowitsch im Publikum der Bachfeier 1950 in Leipzig

Durch Empfehlung von Alexander Matzkeit bin ich auf den vierteiligen Podcast Vier Töne gegen Stalin – Der Fall Schostakowitsch gekommen. Also eigentlich sind das vier zusammenhängende Episoden des Podcasts Alles Geschichte. Aber Potato, Potatoe.

Jedenfalls rollt der Musikjournalist Malte Hemmerich darin das komplizierte und nicht ganz klare Vermächtnis von Dmitri Schostakowitsch auf und geht der Frage nach, ob er nun opportunistischer Propagandist im Sinne Stalins, Propagandist wider Willen oder subtiler Widerständler war.

Wirklich gut gefallen hat mir die Auswahl an Gesprächspartner*innen, die Schostakowitschs Kompositionen, deren Feinheiten und ästhetische Symbolkraft wirklich klar greifbar machen. Das behaupte ich jedenfalls nicht nur als

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Keine Überraschung am 16. September 2019 Featured Post

Die heutige Dailies unter anderem mit: Scham(losigkeit), Robert Redford und einem besseren Bildungssystem.

Keine Überraschung am 16. September 2019
Foto: Brett Jordan / Unsplash

Ich finde es beschämend, dass der Bundeskanzler ausgerechnet diesen bedeutsamen Moment an diesem bedeutsamen Ort genutzt hat, um noch mehr straff rechter Politik den Weg zu bereiten.

Ein paar Worte zu Friedrich Merz’ Rede zur Wiederherstellung der Synagoge an der Reichenbachstraße
Ich finde es beschämend, dass der Bundeskanzler ausgerechnet diesen bedeutsamen Moment an diesem bedeutsamen Ort genutzt hat, um noch mehr straff rechter Politik den Weg zu bereiten.

Die (Almost) Dailies sind mein kuratierter Blick auf das Internet – irgendwo zwischen (Pop-)Kultur, Medien, Politik und dem ganzen anderen Wahnsinn. Wenn du magst, auch in deinem

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Gesehen: The Fly (1986) - Rage as the Machine

Cronenberg inszeniert eine Transgression, die sich strukturell auf heutige Radikalisierungsprozesse übertragen lässt.

Gesehen: The Fly (1986) - Rage as the Machine
Foto: Walt Disney Leonine

2025 resoniert THE FLY für mich vor allem als Geschichte einer Radikalisierung; als Geschichte eines sich seiner selbst extrem unsicheren Mannes, dessen Wunsch nach Erfüllung, Validierung und Anerkennung – auch beim gegenüberliegenden Geschlecht – immer mehr Besitz von ihm ergreift, erst seinen Geist, dann seinen Körper übernimmt und zerfrisst.

Der Mann schafft eine hermetisch abgeriegelte Echokammer, deren einziger Bewohner er selbst ist. Er verfällt einem falschen Heilsversprechen, das er sich selbst gibt, und der selbstverschuldeten Sunk-Cost-Fallacy.

Der Körper des Mannes wird nicht nur in Teilen zur Fliege, sondern schließlich auch zur Maschine. Das lässt sich als Körperumbau, als transhumanistisch lesen – oder eben

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