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Feuilleton & Firlefanz

Posts on page 28

Gesehen: Die letzte Wette (2024) - Lauerndes Missbehagen

Einfach süß, die beiden...

Gesehen: Die letzte Wette (2024) - Lauerndes Missbehagen
Foto: Mubi, Gargantua Film

Dieser morbide Humor im Umgang mit dem Tod ist natürlich kein gänzlich origineller Gedanke. Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit, an das ich hier denken musste, ist Kirsten Johnsons DICK JOHNSON IS DEAD. Damit will ich Meike Wüstenbergs Kurzfilm gar nicht abstrafen, denn sie schafft es, sich in ebenbürtiges Fahrwasser zu begeben – was in großen Teilen auch auf die ziemlich gute Chemie zwischen ihren beiden Hauptdarsteller:innen zurückzuführen ist.

Doch es ist nicht alles nur zum Schmunzeln. Wüstenberg gelingt es in dieser kurzen Zeit auch, einen Hauch von Unbehagen zu erzählen. Denn dieser vermeintlich spielerische und furchtlose Umgang der beiden

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Gesehen: Mond (2024) - Feminismus global denken

Dieses System wird immer alles daran setzen, seine Macht zu erhalten.

Gesehen: Mond (2024) - Feminismus global denken
Foto: Grandfilm, Ulrich Seidl Filmproduktion

Durch die westliche Linse wird hier verhandelt, dass Feminismus nur global gedacht werden kann. Denn sich als Frau im Fall der Fälle körperlich gegen einen männlichen Angreifer zur Wehr setzen zu können, ist natürlich noch lange kein Feminismus. Denn du lebst dann immer noch in einem System, in dem Männer dir gegenüber einfach qua Geschlecht übergriffig werden.

Das System wird immer alles daran setzen, seine Macht zu erhalten – und im Fall des Patriarchats dabei vermutlich immer erfolgreich sein, solange nicht auch von innen heraus dagegen gearbeitet wird.

Und genau das muss global gedacht werden. Denn solange sich junge Frauen in

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Gesehen: The Ballad of Genesis and Lady Jaye (2011) - Körper als Gefängnis

Erinnerungen an die Entstehung eines neuen Möglichkeitsraums

Gesehen: The Ballad of Genesis and Lady Jaye (2011) - Körper als Gefängnis
Foto: Marie Losier

Eine sehr persönliche, energiegeladene und rohe Erinnerungen an einen Lebensabschnitt, der alles™ geändert hat, weil die Tür endgültig aufgestoßen wurde zu einem Denken ohne Grenzen – hinsichtlich Kunst, Gesellschaft, Zusammenleben, Freund:innenschaft, Liebe und Sexualität, aber eben auch ganz konkret Körper.

Es entsteht ein Möglichkeitsraum, in dem all diese Konstrukte Teil eines großen Puzzles werden, bei dem alle Teile aneinander passen und so immer wieder neu anders schöne Bilder produziert werden können.

Passend dazu spricht Lady Jaye Breyer P-Orridge im Film darüber, wie gefangen sie sich in ihrem Körper fühlt, verpasst dem aber eine viel allgemeingültigere Formulierung. Nicht nur ihr Körper,

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Gesehen: The Marsh King’s Daughter (2023) - Mandelbrot-Potenzial

Leider wagt sich der Film nie in die möglichen Tiefen seiner Figurenanordnung vor.

Gesehen: The Marsh King’s Daughter (2023) - Mandelbrot-Potenzial
Foto: Tobis

Wenig überraschend ein verhältnismäßig weichgezeichneter Blick auf extreme psychologische Manipulation – darauf, wie es aussieht, wenn jemand einen Menschen, dessen Denken und Wahrnehmung der Welt ohne jeglichen Widerstand formen kann. Die Schichten, die darin verborgen liegen und potenziell freigelegt werden könnten, gleichen einer visualisierten Mandelbrot-Menge. Aber in diese Tiefen wagt sich der Film leider nicht vor.

Letztlich bekommen wir hier absehbares Malen-nach-Zahlen serviert, das unterm Strich vor wirklich psychologischem Horror zurückschreckt und angesichts der Figurenanordnung seiner Hauptfigur eine irritierend versöhnliche Katharsis ermöglicht.

★★½☆☆

🇺🇸, R: Neil Burger, D: Daisy Ridley, Ben Mendelsohn, Garrett Hedlund, Caren Pistorius, Brooklynn Prince, Joey Carson, Yanna McIntosh, Gil
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Gesehen: Deep Cover (2025) – Seicht, aber nie dumm

Es überrascht mich doch sehr, wie charmant ich diesen Film finde.

Gesehen: Deep Cover (2025) – Seicht, aber nie dumm
Foto: Amazon MGM Studios

Es überrascht mich doch sehr, wie charmant ich diesen Film finde. Der ist zwar total harmlos, aber nie total einfältig, sondern wirklich angenehm gefällig.

Der Mechanismus der Impro-Comedy ist natürlich relativ schnell durchgespielt und kann rasch keine neuen Facetten mehr aus dem Hut zaubern. Aber der Film versucht sich auf der anderen Seite auch nicht an irgendeiner komplizierten Dekonstruktion und übernimmt sich damit heillos. Hier wird konsequent unterhalten – zwar seicht, aber nie dumm.

Wer möchte, kann hier dennoch eine Art Metakommentar hereinlesen – und zwar auf diese ganzen Streaming-Nichtfilme wie zum Beispiel Prime-Video-Nachbar HEADS OF STATE oder GHOSTED bei Apple TV+

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Gesehen: Die Kinder sind tot (2003) - Jeder ist sich selbst der Nächste

Eine absolute Eiseskälte weht durch jedmögliche Rezeptionsebene dieses Films.

Gesehen: Die Kinder sind tot (2003) - Jeder ist sich selbst der Nächste
Foto: Zero Fiction Film

Was hier so vermeintlich am Rande miterzählt wird, hat mich nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Form extrem an Thomas Heises Neustadt-Trilogie erinnert. Es sind immer die Momente, in denen zurückgewiesen oder geschwiegen wird, die am meisten erzählen über dieses Land, diesen Raum, diese Menschen und deren Geschichte.

Hier noch von Gesellschaft zu sprechen, grenzt an hoffnungsloser Übertreibung. Denn was hier die oberste Maxime ist, hält bereits ganz zu Beginn ein an der eigentlichen Geschichte unbeteiligter Kneipengast fest: „Jeder ist sich selbst der Nächste." Diese Menschen glauben, dass Gemeinschaft ein leeres Versprechen und lediglich Vorwand ist, einem

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