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Feuilleton & Firlefanz

Posts on page 28

Gesehen: Accattone (1961) - Über das Geben und Nehmen von Arbeit

Pier Paolo Pasolonis legt in seinem Debüt Phänomene und Strukturen frei, mit denen auch wir heute noch täglich kämpfen.

Gesehen: Accattone (1961) - Über das Geben und Nehmen von Arbeit
Foto: Plaion Pictures

Damals™ wie heute ist es schon ein paradoxes Phänomen, dass unter anderem ökonomisch marginalisierte Gruppen auffällig oft dazu neigen, nach unten zu treten anstatt nach oben zu schlagen, an den Verhältnissen zu rütteln, Strukturen infrage zu stellen und Politik zu bewegen. Wenn es mir schlecht geht, soll es anderen auch schlecht gehen. Dass es allen besser gehen soll und auch könnte, scheint zunehmend hinter dem Wahrnehmungshorizont zu verschwinden.

Pasolini beschäftigt sich hier implizit auch mit den Begriffen der Arbeitnehmer:in und Arbeitgeber:in, auf die durchaus auch eine „umgekehrte" Perspektive möglich ist. Denn ich als Arbeiter gebe dem Unternehmen meine

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„Übermenschliche Kräfte und einfache Lösungen": Die Lange Nacht über Superheld*innen

Vom idealogischen Wandel über die Bedeutung von Rollenvorbildern bis zu den (ökonmischen) Ungerechtigkeiten im Schöpfungs-, Rechte- sowie Verwertungschaos

„Übermenschliche Kräfte und einfache Lösungen": Die Lange Nacht über Superheld*innen
Foto: Yogi Purnama / Unsplash
Superman, Batman oder Wonder Woman mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten fungieren als moralische Vorbilder. Sie sind längst fester Bestandteil der Popkultur. Doch die Tradition heroischer Erzählungen geht bereits mehrere Jahrtausende zurück.

Christian Blees ist eine schöne Lange Nacht über Superheld:innen gelungen, die sich mit dem ideologischen Wandel des Genres, der Bedeutung von Rollenvorbildern und den (ökonmischen) Ungerechtigkeiten im Schöpfungs-, Rechte- sowie Verwertungschaos auseinandersetzt.

Dabei reicht das Feature bis an James Gunns neuen SUPERMAN heran, es ist also sozusagen auf dem aktuellsten Stand. Die eindrücklichste Stelle mit Bezug zum aktuellen Superheld*innenkino steht jedoch im Kontext von Marvel:

Ein Filmkritiker schreibt:
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Die unheimlich schönen Lithografien vom jüdischen Leben vor den Pogromen im Ersten Weltkrieg

Issachar Ber Ryback hat Szenen aus seinem Heimatdorf in der Ukraine festgehalten, bevor es von russischen Streitkräften zerstört wurde.

Die unheimlich schönen Lithografien vom jüdischen Leben vor den Pogromen im Ersten Weltkrieg

Die Kolleg*innen vom Public Domain Review haben eine Auswahl von extrem eindrücklichen Lithografien von Issachar Ber Ryback zusammengetragen.

The images depict scenes of Ryback's home village in Ukraine before it was destroyed in the pogroms following World War I, a fate which seems ominously echoed in the torturous angles and distortions of form in which he represents the daily activities of village life.

„Torturous angles" ist so eine großartige Beschreibung für diese Bilder. Mich fasziniert es, wie die Figuren sich einerseits irgendwie super elegant in ihre Umgebung einfügen und mit ihr fast verschmelzen, andererseits doch so klar in anderen,

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Herrenmedikamente am 09. August 2025 Featured Post

Die heutigen Dailies unter anderem mit: Weimers zensurartigen Anflügen, einem zu rettenden Tucholsky und Spiegelei, Beerdigung sowie Reanimation

Herrenmedikamente am 09. August 2025
Foto: Michał Parzuchowski / Unsplash

Das kann man drehen und wenden wie man möchte, aber: Das wäre tatsächliche Zensur. (Juristisch ist das auch sicherlich anders zu bewerten, da bin ich natürlich kein Fachmann. Aber alleine die Verknüpfung des öffentlichen Fördertopfes mit rein willkürlichen Anforderungen geht selbstverständlich in diese Richtung. Niemand hat einen Anspruch auf diese Mittel, alle Institutionen können sich für oder gegen geschlechtergerechte Sprache entscheiden. Aber wenn diese Entscheidung dann plötzlich an finanzielle Mittel gebunden ist, ist sie de facto nicht mehr frei.)

Kulturstaatsminister - Weimer: Wer öffentliches Geld erhält, soll nicht gendern
Nach dem Genderverbot in der eigenen Behörde drängt Kulturstaatsminister Weimer alle
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Mary Shelley 🤝 Instagram

Früher war nicht nur mehr Lametta...

Mary Shelley 🤝 Instagram
Foto: freestocks / Unsplash

Ob ich diesen Vergleich gelungen oder faul finden soll, weiß ich selbst noch nicht so genau. Treffend ist er nichtsdestotrotz:

In her classic novel Frankenstein, author Mary Shelley imagines a monster that's reanimated with its piecemeal body sewn together, tendon by tendon. “The dissecting room and the slaughter-house furnished many of my materials,” Shelley writes. That’s exactly what scrolling through Instagram feels like right now—an ungodly morass of features stitched together.

Das schreibt Reece Rogers für Wired und er hat unterm Strich natürlich recht. Früher™ mochte ich Instagram wirklich sehr. Über jeden Post sind erst mal drölfzig Filter

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Gesehen: Slow Light (2022) - Gefängnis aus Nostalgie

Ein super cleveres kleines Stück Animation

Gesehen: Slow Light (2022) - Gefängnis aus Nostalgie
Foto: Miyu Distribution

Ein bezauberndes kleines Stück Animation mit cleveren Ideen, um Räume und Wahrnehmensebenen darzustellen, zueinander in Beziehung zu setzen und sie ineinanderlaufen zu lassen.

Dadurch öffnet der Film in nur zehn Minuten zahlreiche Denkräume, in denen Nostalgie, das damit verbundene Leben und Verharren in der Vergangenheit sowie die daraus folgende Verunmöglichung, sich nach vorne gerichtet eine Zukunft vorstellen zu können oder überhaupt nur in der Gegenwart präsent zu sein, zum Thema werden.

(Kann ich mir auch gut als Gamemechanik vorstellen. Direkt mal auf die Suche gehen.)

(via kottke.org)

🇵🇱/🇵🇹, R: Przemysław Adamski, Katarzyna Kijek, D: Philip Lenkowsky, Letterboxd, Foto: Miyu Distribution
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