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Feuilleton & Firlefanz

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Externe Vogelplatte am 02. August 2025 Featured Post

Die heutige Dailies unter anderem mit: 921 Dollar für eine Theaterkarte, einem (Anti-)Kriegsfilmdilemma und dem echten Katzenbus

Externe Vogelplatte am 02. August 2025
Foto: Matt Nelson / Unsplash

Johannes Franzen schreibt in seinem Newsletter darüber, was der Preis mit unserer Wahrnehmung von Kunst macht und was der Tod des Filmstars damit zu tun hat.

921 Dollar für eine Theaterkarte
Über einen sehr teuren Othello und die Krise des Stars.

Die (Almost) Dialies sind mein kuratierter Blick auf das Internet – irgendwo zwischen (Pop-)Kultur, Medien, Politik und dem ganzen anderen Wahnsinn. Wenn du magst, auch in deinem Postfach!

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Hm? Der Star? Ach, das ist nur meine externe Festplatte.

(via waxy.org)


Mark Zuckerberg hat diese Woche einen Haufen Buzzword-Bullshit zu „Personal

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Gesehen: Kramer vs. Kramer (1979) - Damals so wahr wie heute

Nicht das Sorgerecht ist das Problem, sondern das System, in dem es verhandelt wird.

Gesehen: Kramer vs. Kramer (1979) - Damals so wahr wie heute
Foto: Plaion Pictures

Hat mich total gepackt, wie hier übergeordnet verhandelt wird, ob und wie ein Mensch Eigentum eines anderen Menschen sein kann, darf und sollte. Natürlich scheint das vordergründig beim Sorgerechtsstreit um den Sohn durch. Aber letztlich geht es doch viel mehr um die endlos vielen Feinheiten im menschlichen und damit gewissermaßen auch patriarchalen Miteinander, die der Film in noch viel mehr Ausprägungen als „nur" dem Streit um den Sohn zeigt.

Die Zersetzung dieser Familien beginnt schon lange vor dem finalen „Streit". Sie beginnt bereits bei einer Entscheidung des Mannes, von der wir erst im letzten Akt des Films erfahren. Denn mit

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Gesehen: 28 Years Later (2025) - Willkommen im Endzeitkapitalismus

Das Ende der Zivilisation wird passenderweise aus jedem erdenkbaren Winkel mit GoPros festgehalten.

Gesehen: 28 Years Later (2025) - Willkommen im Endzeitkapitalismus
Foto: Sony Pictures Entertainment Deutschland

So recht wusste ich vorher nicht, was ich eigentlich von diesem Film erwarten soll oder kann. Trotzdem oder gerade deshalb habe ich dann schließlich doch sehr viel gefunden, das mir wirklich gefallen hat.

Schon immer fasziniert hat mich Danny Boyles Streben nach einer Weiterentwicklung in der Bildsprache. Hier ist es die Einbeziehung der uns einerseits so vertrauten, andererseits in diesem Medium (Kinofilm) doch selten derart unverschleiert bedienten GoPro-Drohnen-Ästhetik. Das gepaart mit wilden und abrupten Schnitten, die uns ausgewählte Szenen (oftmals Killshots) innerhalb eines winzigen Augenblicks aus unterschiedlichen Winkeln präsentieren, schafft eine total ungewohnte Art der Dreidimensionalität.

Welche aktuellen gesellschaftlichen und

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Gesehen: Showing Up (2022) - Beständiges Gurren

Wann kann ich endlich einfach mal (ich) sein?

Gesehen: Showing Up (2022) - Beständiges Gurren
Foto: A24

Der Schlüsselmoment passiert für mich bereits sehr früh im Film: Die Vermieterin rettet eine verletzte Taube und bürdet sie der Protagonistin auf, die eigentlich in Ruhe an den Skulpturen für ihre bevorstehende Ausstellung arbeiten will. Und in diese Ruhe drängt nun das leise, aber beständige Gurren des verletzten Vogels.

Die Protagonistin kommt einfach nicht aus ihrer Haut und kann nicht anders, als schließlich mit der Taube zum Tierarzt zu fahren – im vollen Bewusstsein, dass sie sich das wegen ihrer Ausstellung eigentlich nicht erlauben kann.

Aber sie kommt nie zur Ruhe. In ihrem Kopf regieren Erwartungen – reale und vermutete Erwartungen anderer,

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Gesehen: HyperNormalisation (2016) - Die große Gleichzeitigkeit

Die Welt scheitert an einem strukturell schlechten Drehbuch und ich bin deprimiert...

Gesehen: HyperNormalisation (2016) - Die große Gleichzeitigkeit
Foto: BBC

Adam Curtis zeigt auf und macht sich dessen gleichermaßen selbst schuldig, wie viel im hier betrachteten Zeitraum zwischen 1975 und 2016 nach einem Muster passiert ist, das die Southpark-Macher Trey Parker und Matt Stone in einem von Filmbros so gerne herumgereichten Clip als schlechte Drehbucharbeit beschrieben haben:

[...]and if the words „and then" belong between those beats, you got something pretty boring. What should happen between every beat that you've written down is either the word „therefore" or „but".

Der Film spiegelt strukturell also gewissermaßen die Welt, in der wir leben, und deren Dilemma wider: Die Geschichte scheint sich

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Gesehen: Black Bag (2025) - Bildbruch

Soderbergh legt wieder ein unvergleichliche Präzision an den Tag.

Gesehen: Black Bag (2025) - Bildbruch
Foto: Universal Pictures International Germany

Hat mir sehr gefallen, wie der Film komplett seelenruhig und intentional durch einen präzisen Handgriff nach dem anderen mit möglichen Erwartungen bricht, die wir als Publikum eventuell an eine derartige Agent:innen-Mystery mit haufenweise sexy People haben.

Denn statt eines erotischen Katz-und-Maus-Spiels bekommen wir einen Haufen stinklangweiliger, spießiger, bürokratischer Karrierist:innen vorgesetzt, die auch nur in den gleichen romantischen Kategorien und Bildern wie die, mit denen der Film bewusst bricht, von sich denken können.

★★★½☆

🇺🇸, R: Steven Soderbergh, D: Cate Blanchett, Michael Fassbender, Tom Burke, Marisa Abela, Regé-Jean Page, Naomie Harris, Pierce Brosnan, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Universal Pictures International Germany
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