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Feuilleton & Firlefanz

Posts on page 27

DA!LIES am 22. Juli 2025

Die heutigen Dailies unter anderem mit: einem Brief an Jeff Bezos, dem Twat Collector und der katholischen Kirche

DA!LIES am 22. Juli 2025
Foto: Joachim Schnürle / Unsplash

Fühle ich sehr!

Ich musste der Autokorrektur abgewöhnen, aus Fritzbox immer wieder "FRITZ!Box" zu machen, weil ich dem Hersteller die Eigenschreibweise dieses Produkts, in dem ich das deutsche Wesen in seiner abstoßendsten Form so gut verkörpert sehe wie in kaum einem anderen Artikel, in meinen Texten nicht gönne.

Gabriel Yoran (@yoran.com) 2025-07-20T09:56:38.742Z

Dave Jorgenson hat die Washington Post auf Hochkant-Plattformen groß gemacht. Jetzt verlässt er die Bezos-Bude, um sein eigenes Ding zu machen. Diese zwei Absätze lassen tief blicken:

The Post is trying to promote star talent on social media through WP Ventures, a division
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Gesehen: The Crying Girl (2024) - Gig Feelings

Wenn ein Lebensbereich nach dem anderen der Verwertungslogik unterworfen wird...

Gesehen: The Crying Girl (2024) - Gig Feelings
Foto: Cod Film, Avanpost Media, R3 Film Rental

Natürlich geht es hier auch um die Ausbeutung junger Frauen und darum, dass Sex Work selbstverständlich real Work ist. Darüber hinaus beschreibt der Kurzfilm auch noch sehr pointiert, wie in der Gig Economy ein Lebensbereich nach dem anderen mit falschen Wohlstandsversprechen einer Verwertungslogik unterworfen wird und zwischenmenschliche durch geschäftliche Beziehungen (z)ersetzt werden.

🇷🇴, R: Octav Chelaru, D: Oana Carmaciu, Vlad Brumaru, Daria Pentelie, Antonia Scutaru, Ramona Niculae, Letterboxd, Foto: Cod Film, Avanpost Media, R3 Film Rental

A review of The Crying Girl (2024)
Natürlich geht es hier auch um die Ausbeutung junger Frauen und darum, dass Sex Work selbstverständlich real
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Gesehen: Good News (2024) - Realitätsschock

Vielleicht haben wir alle gedacht, dass es einfach werden würde...

Gesehen: Good News (2024) - Realitätsschock
Foto: UCM.ONE, Falco Seliger

Die betrügerische Relotius-Ebene hat mich hier kaum interessiert. Dahingehend halte ich SHATTERED GLASS immer noch für das Nonplusultra. Spannender war für mich, wie der Film den Journalismus als äußerst fruchtbaren Nährboden für selbstzerstörerisches Verhalten zeichnet.

Aus eigener Erfahrung und Beobachtung würde ich es so beschreiben: Bei Journalist:innen gibt es eine extrem starke Überschneidung von beruflichen und persönlichen Idealen, einen wahnsinnig hohen Identifikationsgrad mit dem eigenen beruflichen Schaffen. Wenn dann so richtig die Realität mit ihren ökonomischen Zwängen, prekären Arbeitsbedingungen und sehr ungleicher Machtverteilung reinknallt, ist das eine immense psychische Herausforderung. Denn nur wenige Ideale können in diesem Umfeld überleben.

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Gesehen: Ballerina (2025) - Tanzende Parteipolitik

Dass ich mal einen Film von Len Wiseman gut finden würde, hätte ich auch nicht gedacht...

Gesehen: Ballerina (2025) - Tanzende Parteipolitik
Foto: Leonine Studios Spielfilm

Stringent inszeniert, tight choreografiert und ein zusätzliches Kapitel im JOHN WICK-Universum, das die Welt glaubwürdig vergrößert, ohne wie ein unorganisch drangedübelter Fremdkörper neben der Keanu-Teilen zu wirken. Und der Film sucht nach eigenen, weicheren Bildern abseits der vorherigen kontrastreichen Neonorgien.

Überrascht hat mich das, was der Film strukturell anbietet. Denn hier wird das Universum mit seinen klaren Regeln um einen Player erweitert, der diese Prinzipien ablehnt und trotzdem vom System profitiert. BALLERINA ist deshalb auch ein Film über die Fehler im Umgang mit rechtsextremen Kräften in den Parteienlandschaften dieser Welt.

Ian McShanes Figur sagt: „It's better to have them inside

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Gesehen: Mädchen können kein Fußball spielen (2025) - In ihren Worten

Formal eher uninteressant, aber als Gesamtkomposition stimmig

Gesehen: Mädchen können kein Fußball spielen (2025) - In ihren Worten
Foto: RBB, Birgit Dahlke

Formal ist das mit dieser Mischung aus Talking Heads und – zugegebenermaßen großartig aufbereitetem – Archivmaterial natürlich nicht sonderlich interessant.

Gelungen ist wiederum die Entscheidung, wirklich konsequent nur die ehemaligen Spielerinnen von damals™ sprechen zu lassen, deren Geschichten noch einmal eine Bühne zu geben.

Unter die Räder gerät dabei etwas die sport- und gesellschaftspolitische Dimension. Denn es gibt eben auch niemanden, der das noch mal aus historischer, politikwissenschaftlicher und/oder soziologischer Sicht einordnet. So wird oft nur erklärt, dass etwas passiert ist, aber nie wirklich tiefergehend warum.

🇩🇪, R: Torsten Körner, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: RBB, Birgit Dahlke

Der Dokumentarfilm steht noch kostenlos

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Gesehen: The Shrouds (2024) - Trauer im Plattformkapitalismus

Der Schmerz wechselt in der Intensität, wechselt die Form, aber er bleibt.

Gesehen: The Shrouds (2024) - Trauer im Plattformkapitalismus
Foto: SBS Distribution

Gedanken über den Plattformkapitalismus. Tech-Milliardär:innen, die den Tod überwinden wollen und lediglich als Problem sehen, das mit ausreichend Geld gelöst werden kann. Die Kommerzialisierung privater Räume am Beispiel der Trauer. Die autoritäre Raumnahme durch Investitionen in globale Infrastruktur am Beispiel Chinas. KI-induzierte Psychosen.

Das alles packt Cronenberg in diesen Film – vielleicht unterm Strich nicht Black Mirror genug, sehr vage, aber gleichzeitig präsent genug, um daraus eine vielschichtige Kulisse zu konstruieren, vor der er seine eigene Trauerarbeit erledigt.

Wieder manipuliert er den Körper – dieses Mal jedoch nicht etwa durch eindringendes Metall, sondern durch den Krebs, der sich durch jeden einzelnen

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