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Feuilleton & Firlefanz

Posts on page 20

Gesehen: Fast Company (1979) - Capitalism Core

Im Vergleich zum vorherigen RABID ein radikaler Kontrast – eben weil es an Radikalität fehlt.

Gesehen: Fast Company (1979) - Capitalism Core
Foto: Quadrant Films, Canadian Film Development Corporation, Michael Leibowitz

Im Vergleich zum vorherigen RABID ist das natürlich ein radikaler Kontrast. Den Bildern geht nicht nur jegliche Drastik ab, sie sind auch noch total konventionell geschliffen. Aber thematisch ist das schon mal ein Vorstoß in eine ähnliche Richtung, die Cronenberg später etwa mit COSMOPOLIS einschlagen sollte: Capitalism Core – hier stilistisch nur mehr ROCKY statt AMERICAN PSYCHO.

Denn auch hier geht es um den Arbeiter, den vermeintlichen Star, dessen einzige Daseinsberechtigung es letztlich ist, Gewinne für andere zu erwirtschaften. Dafür setzen sie ihren Körper und ihr Leben aufs Spiel.

Unternehmerisches Risiko und das des Arbeiters stehen in keinem Verhältnis. Der Unternehmer

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Kinotagebuch: Yes (2025) - Überwältigungskino

Nadav Lapid hadert – mit seinem Geburtsland Israel, den Folgen des 7. Oktober 2023 und irgendwie auch mit der Liebe.

Kinotagebuch: Yes (2025) - Überwältigungskino
Foto: Grandfilm

In Leipzig läuft vom 11. bis zum 21. September 2025 die mittlerweile elfte Ausgabe des Gegenkino-Festivals. Einer der beiden Eröffnungsfilm war Nadav Lapids YES. Als großer Fan von Lapids SYNONYMS (2019) konnte ich mir den natürlich nicht entgehen lassen.

Meine Gedanken zum Film gibt's aber dieses Mal nicht in Gänze hier im Blog oder auf Letterboxd, sondern etwas runder geschrieben als „richtige" Kritik drüben bei Kino-Zeit! Hier ein kleiner Ausschnitt:

Nadav Lapid inszeniert zunächst ein regelrechtes Überwältigungskino, das alle Sinne angreift – mit wildem Schnitt, radikalem Soundtrack samt großer Vorliebe für völlig enthemmten Eurodance und zuckenden Lichtern. Er lässt seinen Figuren
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Kinotagebuch: Lesbian Space Princess (2024) - Vulgäre Ermächtigung

Wie fandet ihr eigentlich die Sexszenen in BLUE IS THE WARMEST COLOR?

Kinotagebuch: Lesbian Space Princess (2024) - Vulgäre Ermächtigung
Foto: Salzgeber

Ich habe mir nicht wirklich etwas zur Rezeption des Films angelesen, aber ich höre die ganzen Dudebros „Simpsons/Futurama/Family Guy/Rick and Morty already did it!" bis hierher brüllen und sich in Reddit-Circlejerks gegenseitig upvoten.

Das ist eine Kritik, die man schon anbringen kann, wenn man sich nur mit der reinen Oberfläche beschäftigt. Denn dass die beiden Macherinnen Leela Varghese und Emma Hough Hobbs vielleicht in einer ähnlichen humoristischen Tradition wie Matt Groening, Seth MacFarlane oder Dan Harmon stehen, macht die beiden noch lange nicht zu Plagiatorinnen.

LESBIAN SPACE PRINCESS hat sich für mich nach dem Einfordern eines Platzes

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Gesehen: To Live and Die in L.A. (1985) - Ausbleibender Klick

Es fällt mir schwer, viel mehr als Resignation zu sehen 🤷‍♂️

Gesehen: To Live and Die in L.A. (1985) - Ausbleibender Klick
Foto: capelight pictures

Irgendwie tue ich mich mit Friedkin echt schwer. THE EXORCIST und SORCERER sind überragende Filme, die einen unvergleichlichen Sog entwickeln. Aber darüber hinaus hat es bisher noch nicht so richtig Klick gemacht.

Ich kann er- und anerkennen, mit welchem großen Stilwillen dieser Film inszeniert ist – mit der pointierten Zusammenstellung des Soundtracks und dieser wirklich enorm dynamisch und spannungsgeladenen Verfolgungsjagd auf dem Highway im Gegenverkehr, bei der die Kamera das Geschehen nicht nur starr aus „sicherer" Entfernung einfängt, sondern sich an die Seite der Figuren begibt. Das packt mich dann auch.

Auch die Verknüpfung mit der konkreten Politik der Zeit durch

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Gesehen: Rabid (1977) - Blickzwänge

David Cronenberg zwingt seine Figuren, und damit uns, hinzuschauen und den Ekel zu ertragen.

Gesehen: Rabid (1977) - Blickzwänge
Foto: Indeed Film

RABID ist ein Film, der auch viel über unsere Gegenwart erzählt und er macht bereits in einer sehr frühen Szene klar, dass das nicht unbedingt angenehm werden wird: Eine schwerstverletzte und blutüberzogene Frau wird nach einem Unfall als Notfall in eine zufällig in der Nähe stehende Klinik für plastische Chirurgie eingeliefert. Ein anderer Patient beobachtet die Szenerie und beschwert sich dann bei der Schwester am Empfang ob es grauseligen Anblicks, ob man die Verletzte nicht wenigstens mit etwas hätte überdecken können. Cronenberg lässt das nicht zu. Er zwingt seine Figuren, und damit uns, hinzuschauen und den Ekel zu ertragen.

Der

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Gesehen: Crimes of the Future (1970) - Mit dem Zeh ins kalte Wasser

Cronenbergs Ideen sind alle da, aber durch das filmische Milchglas einfach nicht gut genug zu sehen.

Gesehen: Crimes of the Future (1970) - Mit dem Zeh ins kalte Wasser
Foto: Emergent Films

Das Zersetzen der eigenen Psyche, das Hinterfragen der eigenen Körperlichkeit und das Infragestellen des eigenen Körpers, die Fetischisierung selbstzerstörerischen Verhaltens – Cronenberg nimmt hier klar Anlauf für sein Schaffen in den Jahren und Jahrzehnten danach. Aber dann tippt er mit diesem Film doch nur vorsichtig die Spitze seines linken kleinen Zehs in das kalte Wasser.

Das größte Problem des Films ist meiner Meinung nach, dass er viel zu sehr damit beschäftigt ist, nebulös zu wirken, Milchglas einzuziehen, seine Spuren zu verwischen. Dabei verliert er jedoch schnell aus den Augen, was er eigentlich versucht, zu verschleiern. Das Fundament ist lediglich ein sehr

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