Ein herzenswarmes Porträt, wenn nicht sogar eine Liebeserklärung an die Menschen in Iran. An all die Menschen, die alleingelassen werden – von der Regierung, der internationalen Gemeinschaft und voneinander.

An die Menschen, die dennoch nicht verbittern, sondern durch die aus der Gemeinschaft heraus entwachsene Solidarität und gegenseitige Fürsorge überdauern.

An die Menschen, die unheimliches Potenzial in sich tragen, das aber praktisch nie entfalten und oft nie erkennen können, weil sie sich selbst im Weg stehen, zu sehr verhaftet sind in Tradition, Religion und patriarchalem Denken.

Das gilt sowohl für die Landbevölkerung als auch für die vermeintlich liberalen Stadtmenschen.

Dass Jafar Panahi auch hier so präsent Teil seiner eigenen Inszenierung ist, sein eigenes Gesicht in die Kamera hält, ist dabei nicht nur logistische, durch sein Berufsverbot bedingte Notwendigkeit, sondern auch Ausdruck dieser Solidarität, die er unter den Menschen sieht.

Es wäre ihm sicherlich ein vergleichsweise Leichtes, seine Filme in völliger Anonymität zu drehen. Aber dann stehen seine Darsteller:innen, seine Mitstreiter:innen alleine in der Schusslinie. Dadurch, dass er sich mit seinem Namen und Gesicht neben sie vor die Kamera stellt, verteilt er die Last der wortwörtlichen Lebensgefahr auf mehreren Schultern.

★★★½☆

🇮🇷, R: Jafar Panahi, D: Behnaz Jafari, Jafar Panahi, Marziyeh Rezaei, Maedeh Erteghaei, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Weltkino Filmverleih

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A ★★★½ review of 3 Faces (2018)
Ein herzenswarmes Porträt, wenn nicht sogar eine Liebeserklärung an die Menschen in Iran. An all die Menschen, die alleingelassen werden – von der Regierung, der internationalen Gemeinschaft und voneinander. An die Menschen, die dennoch nicht verbittern, sondern durch die aus der Gemeinschaft heraus entwachsene Solidarität und gegenseitige Fürsorge überdauern. An die Menschen, die unheimliches Potenzial in sich tragen, das aber praktisch nie entfalten und oft nie erkennen können, weil sie sich selbst im Weg stehen, zu sehr verhaftet sind in Tradition, Religion und patriarchalem Denken. Das gilt sowohl für die Landbevölkerung als auch für die vermeintlich liberalen Stadtmenschen. Dass Jafar