Irgendwelchen überprivilegierten Popstars dabei zuzusehen, wie sie sich im Selbstmitleid suhlen, ist natürlich maximal uninteressant. Aber genau das ist der Film zum Glück eben nicht. BETTER MAN ist mitreißend inszeniert, laut, vulgär, cocky und lustig, aber eben auch ehrlich und tieftraurig.

Ein einziger Satz zu Beginn des Films ist dafür verantwortlich, dass diese Ebene auch anschlussfähig bleibt für Menschen, die nicht Robbie Williams sind. Der Affenrobbie sagt sinngemäß: „Das ist meine Sicht auf mich selbst." Wir werden hier nicht Zeug:innen dessen, wie ein Mensch sich jammernd zum Opfer der Umstände erklärt. Wir sehen einen Menschen, dem es tatsächlich nicht gut ging und der dabei alle(s) in seiner Umlaufbahn mitgerissen hat. Gefühle sind erst mal unabhängig vom Kontostand valide.

Natürlich sind es dann die finanziellen Mittel, die ihm zeitlich und räumlich den Rücken freihalten, um sich auf eine Behandlung der Probleme konzentrieren zu können. Aber der harte Weg durch den Schmerz, bis man endlich Gnade gegenüber sich selbst walten lassen, wieder nett zu sich sein und vielleicht sich sogar wieder umarmen kann, das ist eine universelle Erfahrung.

Ganz clever fand ich die Entscheidung, Robbies Solo-Songs nicht streng chronologisch, sondern vor allem inhaltlich zu verweben. Das offenbart den Kontext von Liedern, die erst viele Jahre nach den Momenten, zu denen sie im Film gestellt werden, veröffentlicht wurden. Sicherlich wird dabei durch Rekontextualisierung auch fein säuberlich an der Legende gefeilt, aber seis drum. Ich hatte dennoch meinen Spaß damit.

★★★½☆

🇦🇺/🇬🇧/🇺🇸/🇨🇳/🇨🇾, D: Michael Gracey, D: Robbie Williams/Jonno Davies, Steve Pemberton, Alison Steadman, Kate Mulvany, Frazer Hadfield, Damon Herriman, Raechelle Banno, Tom Budge, Jake Simmance, Liam Head, Chase Vollenweider, Jesse Hyde, Anthony Hayes, Trailer, Letterboxd, Wikipedia, Foto: Tobis Film

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A ★★★½ review of Better Man (2024)
Irgendwelchen überprivilegierten Popstars dabei zuzusehen, wie sie sich im Selbstmitleid suhlen, ist natürlich maximal uninteressant. Aber genau das ist der Film zum Glück eben nicht. BETTER MAN ist mitreißend inszeniert, laut, vulgär, cocky und lustig, aber eben auch ehrlich und tieftraurig. Ein einziger Satz zu Beginn des Films ist dafür verantwortlich, dass diese Ebene auch anschlussfähig bleibt für Menschen, die nicht Robbie Williams sind. Der Affenrobbie sagt sinngemäß: „Das ist meine Sicht auf mich selbst.” Wir werden hier nicht Zeuge dessen, wie ein Mensch sich jammernd zum Opfer der Umstände erklärt. Wir sehen einen Menschen, dem es tatsächlich nicht gut