Gesehen: Als Susan Sontag im Publikum saß (2021) - Reenactment im Flachwasser
Inhaltlich nicht sonderlich produktiv, in der Form hingegen schon

Ganz prinzipiell finde ich schon, dass Reenactments dieser Art gewinnbringend sein können – also etwas nicht nur durch seine textliche Wiedergabe zu rezipieren, zu durchdringen und zu verhandeln, sondern sich durch das Theater sozusagen mitten in die Verhandlungsmasse zu begeben und durch diesen performativen Akt Denk- und Diskursprozesse anzustoßen.
Hier, glaube ich, kommen wir jedoch zu keinem überaus produktiven Ergebnis. Dass es damals wie heute unterschiedliche feministische Strömungen gab und gibt, das ist keine überraschende Erkenntnis – aber eben das, was in diesem Zusammenschnitt sehr viel Platz eingeräumt wird.
Eine wirklich inhaltliche Tiefe erreicht der Film also nicht. Aber er evoziert und provoziert spannende Gedanken dazu, wie wir Geschichte und uns als gesellschaftlichen Teil dieser reflektieren und wie dieser Prozess durch das Rezeptionsmedium verändert wird.

