Nicht nur eine bloße Antwort auf andere Berlinfilme, die um die Wendezeit herum spielen, sondern ein vollumfänglicher Gegenentwurf zu den Herr Lehmanns, die durch die Berlins in den Paralleluniversen zu Pia Frankenbergs schlurfen. Denn wer in diesem Berlin – entweder kurz vor oder kurz nach der Wende – auf Sinnsuche gehen darf, sind vor allem Männer. Sie dürfen sich ziellos durch die Straßen, in die Arme des Zufalls und vielleicht auch des Glücks treiben lassen.
Aber was tun die Frauen? Den Männern verfallen, ihre Herzen von Männern gebrochen bekommen, zur Randnotiz in den Lebensgeschichten der Herr Lehmanns verkommen – und schließlich sich zu Hause um Kinder kümmern, in toxischen Beziehungen feststecken und eingetrichtert bekommen, Erwartungen an ihre Rolle als Frau und an ihr Aussehen gerecht werden zu müssen.
Die Realität dieser Frauen erkennt Pia Frankenberg an, gibt diesen Frauen eine Plattform und eine Gelegenheit, aus dem Stillstand auszubrechen, ein Momentum zu entwickeln, sich einer Dynamik hinzugeben, die mehr aus einer Intuition statt einer intellektuellen Entscheidung heraus entsteht – trotz der Ketten, die sie weiterhin mit sich schleppen.
★★★★☆
