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Gesehen: The Truth vs. Alex Jones (2024)

André Pitz

Als Dokumentarfilm ist das alles leider durch und durch fürchterlich. THE TRUTH VS. ALEX JONES ist praktisch nicht zu unterscheiden von dieser einen Ecke, in der Youtuber:innen ihre Inhalte als Dokumentation bezeichnen, aber dann letztlich nie mehr als ein „Was bisher geschah und bereits berichtet wurde" liefern.

Dan Reed liefert hier kaum mehr als eine auch ohne ihn gründlich dokumentierte Timeline of Events, was per Definition nur an der Oberfläche kratzen kann.

Wo sind die Medienwissenschaftler:innen, die Psycholog:innen, die Verschwörungsexpert:innen? Aber der Film hat kein Interesse daran, die Mechanismen, denen sich Alex Jones und seine Truppe bedienen, zu erklären.

Grauenhaft ist auch die gesamte Ästhetik des Films, die Verhochglanzung des Banalen, was ein inhaltliches Gewicht vorgaukeln soll, das einfach nicht gegeben ist. (Wichtig: Ich spreche hier nicht vom emotionalen Gewicht!)

Wie blind die Macher:innen dieser Doku sind, zeigt eine bereits früh im Film zu Wort kommende Frau – eine Frau mit Reinigungsbusiness, die ein Buch geschrieben hat, in dem sie den Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule leugnet und ihre angebliche Expertise mit „I'm watching a lot of true crime" begründet.

DAS ist die Geschichte – eine Geschichte über mediale Mechanismen, Social Media, zu lasche Regulierung und den Dunning-Kruger-Effekt. Aber noch ein paar absurde Infowars-Schnipsel und die astronomische Schadensersatzsumme zu zeigen, knallt halt mehr.

🇺🇸, R: Dan Reed, Trailer, Wikipedia, Foto: Amos Pictures, HBO Documentary Films

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