Gesehen: Winner (2024)
Das lässt mich alles ein bisschen ratlos zurück. Dieser Film investiert unglaublich viel Zeit darin darzulegen, wie früh Reality Winner bereits ein immenses Gerechtigkeitsempfinden entwickelt hat. Als ob ihre Whistleblowerei nur dadurch zu erklären sei und die Aktion für sich selbst stehend noch nicht genügend Gewicht und Aussagekraft in sich hat.
Was auch nicht sonderlich gut funktioniert, ist die stilistische Annäherung an den von Adam McKay totgespielten Shtick wie in THE BIG SHORT. Denn hier gipfelt das alles irgendwie in einer ziemlich spröden Fernsehfilm-Ästhetik und einem Schnitt, der nicht unbedingt mit dem besten Rhythmusgefühl gesetzt wurde.
Irritierend ist, wie der Film ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden in die Nähe einer Zwangsstörung rückt – als ob Menschen nicht so sein könnten, ohne „krank" zu sein.
★★½☆☆
Der Film steht noch bis zum 21. Februar 2025 in der ZDF-Mediathek: