Gesehen: The Order (2024)
![Gesehen: The Order (2024)](/content/images/size/w1200/2025/02/5KVKeQLkRV2RA8f8SQvt3WtcPfd.jpg)
Natürlich fällt der Film gerade auf sehr, sehr fruchtbaren Boden. Aber das bedeutet nicht, dass er sich in irgendeiner Art und Weise anbiedert. Justin Kurzel inszeniert sich mit einem bestechenden Selbstbewusstsein und erstaunlicher Präzision an diesen Stolperfallen vorbei und zaubert nebenbei noch eine vereinnahmend dichte Atmosphäre.
Der Film zeichnet gekonnt nach, was nicht erst 1983 aus dem Ruder gelaufen ist, sondern schon längst seit Jahrzehnten unter den Augen von Teilen der Gesellschaft und Staat immer breiter Fuß fasste.
Neonazis sind weder Pfadfinder:innenverein noch Faschingsclub und schon gar keine gesellschaftliche Randerscheinung. Sie sitzen in den Kirchen, in den Amtsstuben und in der Legislative und infiltrieren Stück für Stück gesellschaftliche Strukturen. Und irgendwann hat dieser Parasit eben den kompletten Brunnen verseucht.
Die Blaupause für diesen Inlandsterrorismus lag die ganze Zeit in greifbarer Nähe. Nur hat sich niemand gefunden, der wirklich darin blättern wollte – außer Typen wie hier Jude Law, der seinen FBI-Agenten eigentlich nur als wandelnden Jagdinstinkt spielt.
★★★½☆
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