Gesehen: Tuesday (2023)

Der Film hat genau das gleiche Problem wie eine seiner beiden Protagonistinnen: Er traut sich einfach nicht, dahin zu gehen, wo es wirklich wehtut, wo die Trauer überwältigend ist und unendlich scheint.
Am meisten selbst im Weg steht sich der Film mit seiner zentralen Metapher, die sich bereits nach zehn Minuten quasi totgelaufen hat und dieser Anordnung keinen Millimeter weiterhilft. Es ist die Flucht in die Einfältigkeit, weil in diesem Film zwar extrem komplexe Emotionen und Verhaltensmuster zugrunde liegen, von denen wir als Publikum jedoch kaum etwas mitbekommen. Es wird viel behauptet, aber wenig geliefert.
Von unter anderem Tod, Verlust, Einsamkeit und Mutterschaft könnte dieser Film erzählen. Stattdessen verlässt er sich auf die „Erkenntnis", dass der Umgang mit dem Tod nur leichter wird, wenn man sich ihm stellt. Es gibt sicherlich Unmengen an Möglichkeiten, nuanciert auf dieses Ergebnis hinzuarbeiten. Doch hier bleibt durch die fehlende Unterfütterung ein Gefühl absoluter Banalität übrig.
★½☆☆☆
