Gesehen: Under Fire (1983)
Ich habe selten einen Film gesehen, der mit einer derartigen Ernsthaftigkeit versucht, Fragen der journalistischen Ethik zu verhandeln und sich dabei so krass blamiert.
Hier herrscht einfach ein fundamentales Unverständnis journalistischen Arbeitens, was jeglicher Grundlage für eine informierte Debatte entbehrt. (Krisen-)Journalismus ist keine von Fotomodels gleichenden Pfandfinder*innen organisierte Schnitzeljagd, der man sich einfach so anschließt.
Bildjournalismus scheint hier eine fast ausschließlich nach ästhetischen Kategorien funktionierende Gattung zu sein – was lächerlich einfältig ist. Wem man wie und wann auf das „Schlachtfeld" folgt, ist Teil eines komplexen Abwägungsprozesses – wo sich die schicksten Bilder schießen lassen, ist kein Faktor von Belang.
Die angeblich so schwere Gewissensentscheidung wird schließlich nach einem halbherzigen Halbsatz der Widerrede lächerlich einfach gefällt – und wird dann auch noch angesichts des Zwecks geheiligt.
★½☆☆☆