Die ARD-Audiothek: Ein unnötiges öffentlich-rechtliches Silo
Die ARD-Audiothek ist ein tolles und absolut sinnvolles Produkt, um die Programmvielfalt der neun Landesrundfunkanstalten plus der drei Sender des Deutschlandradios abzubilden und zu bündeln. Was jedoch eine Frechheit ist: In der Entwicklung dieser Plattform sind mutmaßlich richtig dicke Summen gesteckt worden – und dann verweigert man sich Standards und Gepflogenheiten beim Publizieren von Podcasts.
RSS-Feeds für Inhalte aus der Audiothek gibt es nicht. Warum nicht? Diese Frage – „Warum bietet die ARD Audiothek keine RSS-Feeds der Podcasts an?" – stellt die ARD sogar selbst auf der korrespondierenden Hilfeseite. Die Antwort empfinde ich als blanken Hohn, denn natürlich geht sie auf das „Warum" mit keiner Silbe ein.
In der ARD Audiothek werden derzeit keine Podcasts als RSS-Feeds angeboten. In den Apps der ARD Audiothek und auf der Webseite können Podcasts jederzeit abonniert und offline gespeichert werden. Mit dem ARD-Konto können Sie die gespeicherten Inhalte auf allen angemeldeten Geräten übergreifend nutzen.
Vereinzelt werden Podcasts als RSS-Feeds auf den Webseiten der jeweiligen für die Sendung verantwortlichen Sendern angeboten. Hierfür sind die Landesrundfunkanstalten jeweils selbst verantwortlich. Bei Fragen zu einzelnen Sendungen bitten wir Sie sich direkt an die entsprechenden Sender zu wenden.
Ich will nicht die drölfzigste App installieren, um einen weiteren Podcast hören zu können. Ich will die App benutzen, die ich mir aus Gründen ausgesucht habe und den offenen Standard nutzen, auf den sich Podcaster:innen geeinigt haben, lange bevor Spotify und Co. mit der Enshittification des Internets losgelegt haben.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist nicht davon abhängig, seine Inhalte in Silos zu stecken (und zu verstecken) und sollte es deshalb auch nicht tun. Gesellschaftlich relevante Recherchen, aber auch öffentlich-rechtliche Unterhaltung sollten in ihrem Zugang einfach nicht unnötig beschränkt werden. „Alle Folgen könnt ihr in der ARD-Audiothek hören" garantiert, dass ich es mit Sicherheit nicht tun werde – so bitter das auch ist.