Gesehen: The Last Stop in Yuma County (2023)
Nicht sonderlich viel mehr als eine Stilübung. Zwar eine gute Stilübung, aber eben nur eine Stilübung. Die satirische Überhöhung dieser Figuren, dieser Ästhetik, dieser Dramaturgie fügt sich eher nicht zu einem wirklich dichten Werk. Ja, Francis Galluppi hat offenkundig sehr scharf beobachtet, wie die Filme der Tarantinos, der Coens, der Schießmichtots in Teilen funktionieren. Aber letztlich ist unter diesem Kommentar auf die Kolleg*innen wenig eigene Substanz zu finden.
Der für mich interessanteste Betrachtungswinkel war der durch das junge Paar (Sierra McCormick und Ryan Masson) eröffnete. Er betet ihr einen vermeintlichen genialen Plan für den Einbruch bei einem Diamanthändler herunter und sie zerlegt ihn lauthals, weil sich herausstellt, dass er nicht viel mehr tut, als einen Film zu zitieren.
Ab diesem Punkt blickt der Film nicht mehr nur nach innen, sondern auch nach außen – auf das Publikum. Ein Publikum, das mit 16 PULP FICTION gesehen und sich danach nie wieder richtig herausgefordert hat. Nie den Drang verspürt hat, hinter diesen Horizont zu blicken, aber anderen erzählen wollen, man habe die ganze Welt gesehen.
Und deswegen müssen Francis Galluppis Figuren auch sterben, weil es da draußen noch viel mehr als nur diese Art des Kinos gibt.
★★★☆☆