Gesehen: Lee (2023)

Gesehen: Lee (2023)
Kate Winslet in „Lee" // (c) Studiocanal

Wie dieser Film im Abspann noch einmal selbst betont, war Lee Miller eine der wichtigsten Kriegsberichterstatter*innen unserer Zeit. Und dann erzählt ihr mit dieser Engstirnigkeit ihre Geschichte?

Die Filmfigur Lee Miller ist eine getriebene Frau – jedoch über weite Strecken nicht von ihren eigenen Überzeugungen, sondern weil sie auf Männer reagiert. Das schmälert letztlich auch ihre Arbeit, der dieser Film kaum gerecht wird und die auch nur selten wirklich nachempfunden wird.

Vom fotojournalistischen Prozess, dem künstlerischen Aspekt und dem Idealismus dahinter ist im ganzen Film kaum auch nur ein Hauch zu spüren.

Völlig bizarr ist auch der regelrecht publikumsverachtende Geschichtsunterricht, der hier wie für noch unwissende Fünftklässler*innen betrieben wird. Aber es muss noch mal erklärt werden, dass ja aus allen Ecken des Kriegsgebiets Menschen verschleppt und nie zurückgekehrt sind. Dass das Vernichtungslager Dachau auch wirklich von den Nazis war – denn wofür braucht es sonst diesen Schwenk über einen Torbogen mit Hakenkreuz und Reichsadler?

Der Film treibt konsequent unfokussiert an der Oberfläche und tut wirklich rein gar nichts dafür, auch nur mal kurz den Kopf unter die Wasseroberfläche zu tauchen.

★½☆☆☆

AU/SG/US/HU/GB, R: Ellen Kuras, D: Kate Winselet, Andy Samberg, Alexander Skarsgård, Marion Cotillard, Andrea Riseborough, Noémie Merlant, Josh O’Connor, Trailer, Wikipedia
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