Gesehen: Rain Man (1988)
Zwischen dem Kapitalismus und der Figur von Tom Cruise lassen sich schon einige Parallelen ziehen. Er geht mit seinem Bruder um, wie mit einem Arbeitshund. Er schreit ihn immer und immer wieder an in der ignoranten Hoffnung, sein Anliegen dadurch begreiflicher zu machen. Jeder tatsächliche Versuch, seinem Bruder auf Augenhöhe zu begegnen, ist durch Profitmaximierung motiviert. Ebenbürtig – und eigentlich nicht mal das – ist nur, wer ihm Geld in die Tasche schaufeln kann. Der Wert eines Menschen bemisst sich hier nur an seiner Wirtschaftskraft.
Schwierig sind natürlich das klischierte Spiel Dustin Hoffmans, das bei der Beschreibung einer Autismus-Spektrum-Störung unterkomplexe Drehbuch und die generelle Weigerung, tiefer in die Psyche der Figuren einzutauchen, da das dem Hollywood-Ende im Wege stehen würde.
★★★☆☆