Gesehen: Deux (2019)

Gesehen: Deux (2019)
(c) Weltkino Filmverleih

Es ist ein so unangenehmes Gefühl, das dieser Film produziert. Auf der einen Seite steht diese Liebe, die über zwei ganze Leben lang nie richtig sein konnte. Auf der anderen Seite steht Barbara Sukowas Figur Nina, deren Verhalten letztlich die zunächst angenommene Natur dieser Beziehung infrage stellt.

Nina ist nicht nur manipulativ, sie erkennt nur ihre eigenen Bedürfnisse als erfüllenswert an, entmündigt ihre Partnerin Madeleine und verschließt Augen sowie Ohren vor deren Lebenswirklichkeit.

Ein Schlaganfall scheint Madeleine schließlich den letzten Rest Selbstständigkeit zu rauben. Doch letztlich scheint genau dieser Moment am Rande des Todes tatsächlich ein Akt radikaler Selbstermächtigung zu sein. Denn der Film lässt durch inszenatorische Entscheidungen offen, ob die Folgen dieses Schlaganfalls für Madeleine wirklich so schwerwiegend sind, wie sie scheinen.

Ich glaube, Madeleine entscheidet sich dafür, allen bisherigen Zwängen einen Riegel vorzuschieben, sich den Kämpfen um ihre Person und dem Bild, das andere von ihr haben, zu entziehen und sich zum ersten Mal in ihrem Leben nur auf sich zu konzentrieren.

★★★½☆

BE/FR/LU, R: Filippo Meneghetti, D: Barbara Sukowa, Martine Chevallier, Léa Drucker, Jérôme Varanfrain, Muriel Bénazéraf, Trailer, Wikipedia
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