Gesehen: Liebe ist kälter als der Tod (1969)
Erst die Widmung an die halbe Nouvelle Vague, dann diese unverfrorenen Zitate, was zusammengenommen fast schon satirische Ausmaße annimmt – das ist schon irgendwie cool. Es ist gewissermaßen eine große Ehrerbietung, ein Verneigen vor den Filmschaffenden der Nouvelle Vague und die Beweisführung, dass Nachahmer*innen diesen Gigant*innen des Kinos niemals gerecht werden können.
Niemand inszeniert derart ungezwungen coole Figuren, die gleichermaßen lässig wie getrieben von revolutionären Gedanken, vom Nonkonformismus sowie vom Aufbegehren gegen Autoritäten und den Status quo durch die Welt gehen. Niemand scheint ungeachtet gesellschaftlicher Konventionen eine derart klare Sicht auf Moral, Sexualität und das Verhältnis zwischen Frau und Mann zu haben.
Dieses Kino ist unnachahmlich – auch für einen Rainer Werner Fassbinder.