Gesehen: Deadpool & Wolverine (2024)
Eine absolute Katastrophe, wie viel Energie eines Marvel-Films darauf verschwendet wird, das mittlerweile omnipräsente erzählerische MCU-Chaos irgendwie im Zaum zu halten – einfach weil alles von den Filmen bis zu den Serien irgendwie aufeinander aufbaut, so unzählige Stränge aufgegriffen werden wollen, weil natürlich auch dieser Film eine Rampe für den nächsten sein muss. Es ist der erzählökonomische Super-GAU.
Dazu gerät die „Deadpool"-Methode nicht nur an ihre Grenzen, sie kracht volle Latte dagegen, wobei Wade Wilson durch die Windschutzscheibe gen Horizont segelt. Wer mit der Ansage, die Formelhaftigkeit des Superhelden-Kinos zu unterlaufen und ironisch zu brechen, selbst in absoluter Formelhaftigkeit endet und das nicht mal zu merken scheint, hat endgültig die Bodenhaftung verloren. Zufälligerweise gibt es jedoch die zunehmend einfältigen Querverweise und schamlose filmische Leichenfledderei, die wie ein klimpernder Schlüsselbund immer und immer wieder ins Bild gehalten wird, um die Blicke von dieser Bankrotterklärung abzulenken.
★☆☆☆☆