Kinotagebuch: The Room Next Door (2024)
Zugegeben, es hat ein bisschen gedauert, bis mir klar geworden ist, dass hier beim Dialogbuch gar nichts schiefgelaufen ist. Denn vieles fühlt sich nach dem Vorlesen von groben Outlines von Szenen und Unterhaltungen an, in denen die Figurenbewegung und Inhalt klar und mit groben Strichen skizziert werden.
Aber weil sich das konsequent durch den gesamten Film zieht und Pedro Almodóvar nun auch kein Anfänger ist, muss die Frage gestellt werden: Ist das Absicht und gar keine Unfähigkeit? Ich jedenfalls glaube schon.
Die Sprache ist zentrales Mittel innerhalb dieser Versuchsanordnung, mit der Almodóvar versucht herauszufinden, was die Menschen untereinander und mit dem Konzept des Lebens verbindet. Ist es die Sprache?
So wie ich den Film gelesen habe: Nein, ist es nicht. Denn Almodóvar hat aus den Dialogen jegliche Seele gepresst, bis nur noch reine Mechanik, deskriptive Wortketten und somit das vermeintliche Wesentliche übrig geblieben sind. Und damit scheitern die Figuren daran, sich ihrer Beziehung zueinander und zum Leben zu vergewissern.
Was ist also der Kitt? Das vermag der Film nicht zu sagen. Und ich finde, das muss er auch nicht. Kunst ist uns keine Antworten schuldig, denn die Antworten können wir nur in uns selbst finden. (Wow, das war jetzt kitschig.)
Letztlich ist es schon interessant zu sehen, wie hier in der Regel als schlechtes Handwerk wahrgenommene Elemente eingesetzt werden, um viel tiefergehende Gedankengänge anzustoßen.
★★★½☆