Gesehen: Occupied City (2023)

Gesehen: Occupied City (2023)
(c) Mubi

Für mich hat sich OCCUPIED CITY als überaus produktives Arrangement entpuppt. Den Bildern, die Steve McQueen hier sucht und findet, haftet etwas sehr Direct-Cinema-artiges à la Frederick Wiseman an. Gleichzeitig mittendrin, aber eben auch die nicht weiter beachtete Fliege an der Wand.

Die Kamera, ihre Positionierung und Bewegung machen aus OCCUPIED CITY gewissermaßen eine Gespenstergeschichte. Die Kamera ist böser und mahnender Geist zugleich, der ein Tor zwischen Vergangenheit (in Form von Bianca Stigters Text) und Gegenwart (Steve McQueens Bilder) öffnet.

Daraus produziert der Film eine ganze Reihe von Irritationen, die jedoch letztlich die aufgestoßenen Denkräume klug erweitern. Waren etwa die Grundrechtseinschränkungen zu Beginn der Corona-Pandemie vergleichbar mit der eisernen Hand der Nazis während der Besatzung Amsterdams? Natürlich nicht. Aber die Verschränkung dieser beiden Momente der jüngeren Geschichte Europas lässt uns über die Kontinuitätslinien des Autoritären und deren Grenzen nachdenken.

McQueen geht es hier klar nicht um Gleichsetzung, sondern um Kontrastierung – und die gelingt ihm für meine Begriffe wirklich gut.

NL/GB/US, R: Steve McQueen, Trailer, Wikipedia
The Occupied City - Stream: Jetzt Film online anschauen
Finde heraus, wie und wo du “The Occupied City” heute auf Netflix und Prime Video sehen kannst – einschließlich kostenloser Optionen.

Read more