Gesehen: Wolfs (2024)
Ich will nicht leugnen, dass es schon auch ein bisschen cool ist, diesen beiden alternden Stars in diesen Rollen zuzuschauen. Denn das sind im Prinzip zwei Figuren, die nicht an völliger Selbstüberschätzung und Selbstüberhöhung leiden, sondern sich regelrecht darin suhlen. George Clooney und Brad Pitt spielen Figuren, die lieber irgendwo im Nirgendwo am Wegesrand verdursten würden, als jemanden nach dem Weg zum nächsten Brunnen zu fragen – gewissermaßen Typen, die aufgrund ihres Gehabes schon zu Recht aussortiert werden sollen.
Was Jon Watts jedoch um dieses Sujet herum veranstaltet, fühlt sich eher nach einem an einem Wochenende zusammengeschobenen Studentenprojekt als nach „Prestige“-Streaming an. Klar, Clooney und Pitt lässt sich nicht absprechen, dass sie einen gewissen Rapport miteinander haben und auch die ihnen vorgelegten Gags mit einer abgeklärten Schnittigkeit spielen können. Nur ist der Humor genauso abgenutzt wie die Bandscheiben der beiden Wölfe.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, warum die Entscheidung getroffen wurde, ausgerechnet in der Millionen-Metropole New York City fast keinen einzigen Menschen außerhalb der Figuren mit Dialog zu zeigen. Metaphorisch betrachtet lässt sich hier natürlich irgendwas à la die Vereinsamung der Wölfe in der Anonymität der Großstadt herauslesen. Unterfüttert wird das letztlich jedoch kaum. Auf jeden Fall nicht genug. Wohin dieser Film will? Keine Ahnung 🤷♂️
★★½☆☆