Gesehen: Aprile (1998)
Bei aller Komik und vermeintlicher Leichtherzigkeit wohnt diesem Film letztlich doch etwas sehr Bitteres und aus heutiger Sicht auch umso Zeitloseres inne. Die Linken und liberalen Intellektuellen verzetteln sich mit ihrem „Man müsste jetzt aber mal“ und Grabenkämpfen innerhalb des eigenen Lagers, während die Rechten ungestört mit ihrer Demagogie klare Verhältnisse an der Wahlurne schaffen können. Demokratische Kräfte werden von der Fehlannahme geblendet, dass Faschisten sich an die Spielregeln des demokratischen Diskurses halten und nach diesen Regeln auch überführt werden können. Dabei spielen die Faschisten nicht mal auf demselben Spielfeld. Und so können sie ungestört Fernsehen, Radio, Presse, Kunst und das Gespräch unter Nachbar*innen über den Gartenzaun hinweg unterwandern, während das demokratische Spektrum noch empört nach Worten ringt.
★★★½☆