Gesehen: Les Amours d'Astrée et de Céladon (2007)
Zu dieser Ästhetik finde ich oft nur sehr schwer Zugang – dieses „Kommt, schmeißt euch schnell die Lumpen aus dem Theaterfundus über, dann gehen wir in den Wald und ich halte mit der Kamera drauf“, das hier außerdem sehr anachronistisch anmutet.
Dadurch wurde mir auch nochmal bewusst, wie klug in den „typischen“ Rohmers die Welt gezeichnet wird. Darin fügt sich alles sehr organisch zusammen, wir verstehen sie ohne viele Worte, weil sie der unseren so nah ist. Aber in LES AMOURS D'ASTRÉE ET DE CÉLADON bleiben weite Teile nur mit sehr groben Pinselstrichen aufs Zelluloid gemalte, abstrakte Ideen. Bei mir ist einfach kein räumliches Gefühl für diese Welt entstanden.
Aber filmisch über die Liebe nachdenken, das können nur wenige wie Éric Rohmer. Ihr in seinem letzten Film noch einmal ein derartiges Denkmal zu setzen, ist tragisch schön. Hier transzendiert die Liebe als reine Kraft alle Klassen, Ränge, Geschlechter und sexuelle Orientierungen – nicht immer klar ausgesprochen, aber unmissverständlich gezeigt.
★★★½☆