Gesehen: Earth Mama (2023)

Gesehen: Earth Mama (2023)
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Ich bin schwer davon beeindruckt, wie ruhig dieser Film ist und wie selbstbewusst er in sich ruht, obwohl das Geschehen absolut eskalierende Wut rechtfertigen würde.

Wir sehen also hier eine sehr zurückhaltende, dadurch aber nicht weniger scharfe Untersuchung eines vermeintlichen Absicherungssystems, das letztlich doch dafür geschaffen wurde, genau die verlieren zu lassen, denen auf den Papier geholfen werden soll.

Schon sehr früh im Film braucht es nur wenige Sätze, um darzulegen, dass dem so ist. Wir sehen eine hochschwangere junge Frau, die offenbar aufgrund ihres Drogenkonsums in der Vergangenheit ihre beiden Kinder nur unter Aufsicht für eine Stunde in der Woche sehen kann. Ihre Sozialarbeiterin rügt sie dafür, dass sie mit ihren Unterhaltszahlungen im Verzug sei und das der Situation mit ihren Kindern nicht helfen werde. Daraufhin entgegnet die junge Mutter, dass sie gar keine Zeit habe, um noch mehr zu arbeiten, weil sie sonst die verpflichtenden „Kurse“ zur Trauma-, Suchtbewältigung usw. nicht schaffe.

Es ist eine selbsterfüllende Prophezeiung des Scheiterns.

Hier greifen so viele kleine und große Zahnräder des American Dream ineinander: transgenerationale Traumata, Rassismus, Kapitalismus, soziale Sicherungsnetze, die dieser Bezeichnung kaum würdig sind und steinzeitliche Vorstellungen von Mutterschaft und Familie.

★★★★☆

US/GB, R: Savanah Leaf, D: Tia Nomore, Erika Alexander, Keta Price, Doechii, Sharon Duncan-Brewster, Bokeem Woodbine, Trailer, Wikipedia
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