Gesehen: Hit Man (2023)
Es hat mir riesigen Spaß bereitet, dieser Auseinandersetzungen mit den Begriffen von Wirklichkeit und Fantasie zuzuschauen.
Da ist zum Beispiel die Frage, welche Rolle die Polizei in der Konstruktion einer Realität spielt, in der ein Mensch tatsächlich einen Auftragsmörder auf jemand anderen ansetzt. Wäre diese Straftat ohne Polizeilockvogel überhaupt Realität geworden? Und ist die Polizei, die offenbar nur an einer Art Überführungsquote interessiert ist, überhaupt dazu in der Lage, Verbrechen zu verhindern?
Dann die Sehnsucht danach, ein anderer Mensch zu sein und sich wie Glen Powells Gary sich einer als radikal inszenierten und wahrgenommenen Rollentransformation nach der anderen unterziehen zu können… Das wirft die Frage auf, ob diese Veränderungen wirklich so radikal sein können, wenn sie so leicht von der Hand gehen, wo der eigentliche unveränderbare Kern eines Menschen liegt und ob es den überhaupt gibt.
Der Film spielt auch mit der Fantasie des Publikums, indem er zwei ultranormschöne Hauptfiguren serviert, deren Umgang miteinander von perfekter Schlagfertigkeit und knisternder Erotik geprägt ist. Die Chemie ist so makellos, dass sie regelrecht verführt. Warum sollte nicht auch ich dieses Knistern in meinem Leben haben können, wenn es doch so leicht ist, in diese Rollen zu schlüpfen?
★★★★☆