Gesehen: Romeo + Juliet (1996)
Ich mag diese völlig entrückten Welten, die Baz Luhrmann entwerfen kann und das auch hier tut. Dieser visuelle und overactete Fiebertraum funktioniert einfach als Kulisse dieser hormonschwangeren Turboromanze. Nur finde ich, dass sich der Film durch seine strenge Texttreue selbst zu sehr im Weg steht. So verkommt die Verschränkung von shakespeareschem Text mit einer modernen Welt samt dystopischen Einschlägen nur bedingt.
Da gibt es etwa den Cop, der Romeo aus der Stadt verbannt, was aus unserer Perspektive auf diese unserer nicht unähnlichen Welt Hinweise auf eine ausgehebelte Gewaltenteilung und totalitäre Strukturen birgt. Aber weil das der Shakespeare nicht passend hergibt, wird es ignoriert. Also wozu dann überhaupt diese zeitliche Verfrachtung? 🤷♂️
★★★☆☆