Gesehen: Mies vailla menneisyyttä (2002)

Gesehen: Mies vailla menneisyyttä (2002)
(c) Pandora Film Verleih

Genau wie Aki Kaurismäki dieses Themas nie wirklich müde geworden ist, genauso hebe ich es auch immer wieder gerne hervor: Es ist ein so großes Fest, dabei zuzusehen, wie offen und wie auf Augenhöhe er immer wieder armutsbetroffenen Menschen begegnet und mit großartig trockenem Humor eine Vorurteilsmauer nach der anderen einreißt. Er lässt sich zudem niemals dazu herab, sein Publikum selbstgerecht anzuklagen, sondern nimmt es wohlwollend an die Hand. Zynismus lässt Kaurismäki auch hier nicht in die Welt seiner Figuren drängen, obwohl der zu jeder Gelegenheit versucht, einzudringen. Aber die Menschen wissen, dass sie mehr sind als du Nummer ihres Girokontos – sofern sie überhaupt eins besitzen. In der Gemeinschaft wird die Menschlichkeit am Leben gehalten.

Was ein bisschen nach Kumbaya klingt, sollte jedoch nicht darüber hinwegsehen lassen, dass natürlich auch dieser Film hochpolitisch ist und aufzeigt, dass es praktisch illegal ist, arm zu sein. Das deutsche Äquivalent wäre: Das Arbeitsamt liegt am anderen Ende der Stadt. Zum Termin schafft man es nur rechtzeitig mit der Straßenbahn, weil die Kinder vorher noch zur Schule gebracht werden müssen. Aber die Fahrkarte kann man sich nicht leisten, also fährt man schwarz. Ausgerechnet an diesem Tag wird kontrolliert und für das Begleichen des Bußgeldes reicht das Geld nicht. Also wird eine Ersatzfreiheitsstrafe verhängt. Zack, Knast.

★★★★☆

FI/FR/DE, R: Aki Kaurismäki, D: Markku Peltola, Kati Outinen, Trailer, Wikipedia
Der Mann ohne Vergangenheit - Stream: Online anschauen
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