Gesehen: Annabelle: Creation (2017)
Dieser komplett aus abgenutzten Horror-Versatzstücken dahingeschluderte und dermaßen banalen Ideen zusammengehaltene Flickenteppich geht ja wohl kaum als Film durch. Einfach nochmal fast zwei Stunden auf „Puppe = creepy“ aufzubauen, obwohl genau diese Basis schon im Vorgänger auf einem rissigen Fundament stand, zeugt von einer regelrechten Verachtung des Publikums.
ANNABELLE: CREATION bedient sich – wie fast alle anderen Filme aus dem „Conjuring“-Universum auch – an lediglich zwei Techniken. Nummer 1: „Guck mal, da sitzt eine Puppe. Jetzt wenden wir unseren Blick kurz ab und plötzlich sitzt die Puppe nicht mehr da! 😱“ Nummer 2: „Da in dieser dunklen Ecke hinter dir, da könnte man mit zusammengekniffenen Augen schon eine schemenhafte Figur erkennen, oder? Und jetzt kommt der Kicker: Da war wirklich eine! Hast du nicht mit gerechnet, oder? 🫥“
Die gebetsmühlenartige Wiederholung dieser zwei „Kniffe“ kam mir ab einem gewissen Punkt regelrecht süffisant vor. Denn die Macher*innen müssen doch vor lauter Lachen nicht mehr in den Schlaf kommen vor dem Hintergrund, das Publikum immer noch mit diesem Dreck abspeisen zu können und dabei auch noch finanziell giga-erfolgreich zu sein.
Der Film läuft wie Hanns Guck-in-die-Luft an Anordnungen und Sujets vorbei, die ein viel größeres Unbehagen in sich tragen, als es diese religiösen Fieberträume je könnten.
½☆☆☆☆