Gesehen: Les Olympiades (2021)
Als Millennial habe ich mich hier natürlich vollumfänglich gesehen gefühlt:
Viel zu oft bestimmt eine toxische Egozentrik unser Denken. Das meine ich nicht im Sinne von Arroganz oder Überheblichkeit. Vielmehr geht es darum, dass wir viel zu oft alles was schiefläuft auf uns zurückführen und den daraus entwachsenden Perfektionismus um jeden Preis.
Befeuert wird das durch das große Wohlstandsversprechen, wenn man nur den tollen Abi-Schnitt, das angesehene Studium, die 25 richtigen Praktika hat und sich wirklich reinkniet. Doch statt Wohlstand bekommen wir Ausbeutung, Miete auf Lebenszeit, Burn-out, Depressionen, ein viel zu oft von Nichterfüllung geprägtes Leben – und die eingebrannte Botschaft, dass alles besser wird, wenn wir nur richtig hustlen, die den Teufelskreis am Laufen hält.
Dazu die panische Angst vorm Alleinsein gepaart mit völliger Beziehungsunfähigkeit und dem selbstgefälligen Suhlen in Drama.
Der Film beobachtet noch so viel mehr richtig, ohne dabei jemals verurteilend von oben herab zu blicken. Er bewahrt sich stets einen empathischen Blick, gräbt sich an vielen Stellen jedoch auch das eigene Wasser der Intensität zugunsten eines Gags ab.
★★★½☆