Gesehen: Les amours imaginaires (2010)

Der Schluss scheint naheliegend, aber ich musste ständig an Viscontis Der Tod in Venedig-Inszenierung mit Björn Andrésen in der Rolle des Jungen Tadszio denken. Die Parallelen zu Niels Schneider in Rolle des Nicolas sind hier in Dolans Film schon ziemlich deutlich. Beide Figuren umgibt eine Aura, die einen tiefergehenden Ursprung als bloß die reine Schönheit zu haben scheint. Sie führen beide ein unbeschwertes Leben voller Privilegien und können fast selbstvergessen von Moment zu Moment gleiten. Es ist, als ob sie sich gleich eines Schwarzen Lochs von Ort zu Ort bewegen und dabei ein Mensch nach dem anderen sich selbst hinter dem Ereignishorizont verliert. Aber da an diesem Ort die Raumzeit ausgehebelt wird, ist plötzlich eine Wiedergeburt möglich. Thanks for coming to my astronomy TED Talk.
★★★★☆
