Gesehen: Laitakaupungin valot (2006)

Gesehen: Laitakaupungin valot (2006)
(c) Pandora Film Verleih

Aki Kaurismäki bekommt mich einfach immer wieder mit seiner sensiblen Art – hier in seiner Annäherung an die Isolation in der Großstadt, die Anonymität wider Willen. Es ist einfach so rührend, als der Protagonist eines Raubes beschuldigt und von der Polizei zu möglichen Kompliz*innen ausgehorcht wird, er jedoch sagen muss: „Ich kenne niemanden“ – und es klar ist, dass er mehr als nur die Gangstertruppe meint.

Den krassen Gegensatz erlebt er schließlich im Gefängnis – eigentlich ein Ort der absoluten Isolation vom Rest der Gesellschaft und damit vermeintlich absoluter Einsamkeit. Doch dort lässt Kaurismäki seinen Protagonisten zum ersten und einzigen Mal seine stoische Fassade brechen. Es scheint, als ob er zum ersten Mal wirklich Nähe zu Menschen spürt, sich gesehen fühlt.

Es ist dieses Spiel mit den Gegensätzen, das LAITAKAUPUNGIN VALOT so interessant macht – das praktisch anonyme Dasein draußen in der Gesellschaft wird ausgerechnet im Gefängnis, wo von der Privat- bis zur Intimsphäre alles aufgelöst wird, überwunden. Es ist das unvermeidlich enge Aneinanderrücken in Gefangenschaft, das die Freiheit bringt, während draußen die Großstadt drückend über den Menschen liegt, sie zum Rückzug drängt – in ihre Höhlen und in sich selbst.

Was nach meinem Dafürhalten jedoch nicht ganz so gut gelingt, ist auf diese thematische auch eine narrative Klarheit folgen zu lassen.

★★★½☆

FI/FR/DE/IT/SE, R: Aki Kaurismäki, D: Janne Hyytiäinen, Maria Järvenhelmi, Trailer, Wikipedia
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