Gesehen: Madame Web (2024)

Eins muss ich dem Film wirklich lassen: Mit der Vision vom Superheldinnen-Team erst Erwartungen schüren, diese dann komplett zu unterlaufen und eine Girl-Gang-Geschichte zu erzählen, gefällt mir als Kniff. Aber er geht leider nicht auf. Denn die überzeichneten Figuren von Sydney Sweeney, Isabela Merced und Celeste O’Connor finden einfach keinen Halt am schauspielerischen Teflon von Dakota Johnson. Die hat sehr offensichtlich keine Lust darauf, Teil dieses Films zu sein. Kann man ihr nicht verdenken, nur entschuldigt das natürlich nicht ihre fürchterliche lieb-, lust- und emotionslose Performance.
Außerdem ist es eine kreative Bankrotterklärung, trotz des subversiven Kniffes die elende und egal in welchen Abwandlungen immer gleiche Origin-Story zu erzählen. Das verleiht weder den Figuren Tiefe noch der Geschichte emotionales Gewicht. Wer seine Gegenwart nahezu ausschließlich durch einen derart überpsychologisierenden Blick in den Rückspiegel erzählt, wird nie anschlussfähig sein.
Obendrein sieht der Film auch noch furchtbar billig aus und erinnert eher an Film-AG der Klasse 9b meets RTL-Dschungelcamp meets Michael Bays AMBULANCE (2022) auf Wish bestellt. Das riecht alles schon arg verdächtig nach Tod durch Studioeinmischung.
★☆☆☆☆
