Kinotagebuch: Dune - Part Two (2024)

Ein himmelweiter Unterschied ist das zum Vorgänger! Den hat Denis Villeneuve mit seinen Bildern, Dia- und Monologen sowie Hans Zimmers Frechheit von einem Score regelrecht erdrückt. Und jetzt: Jetzt haben Bilder und Figuren plötzlich Raum zum Atmen. Villeneuve findet auch kleine Bilder im Großen, schafft so ein Gegengewicht, das die gesamte Bildästhetik ins Gleichgewicht bringt. Seine Figuren erzählt er vielmehr implizit und weniger durch tonnenschwere Exposition.
Kurz gesagt: Welt und Figuren fühlen sich so viel mehr rund und greifbar an als zuvor. Das gibt auch den Themen mehr Raum, sich zu entwickeln und tiefer in die Wahrnehmung der Zuschauer*innen vorzudringen. Gefühlt hat sich der Vorgänger langatmig mit durch die Herrschaftsordnung dieser Galaxie bedingten Symptomen auseinandergesetzt. Jetzt bekommt die Sache jedoch endlich Fleisch und beschäftigt sich eindringlicher mit religiösem und kapitalistischem Faschismus sowie der nuklearen Bedrohung, die einfach allem ein Ende setzen kann – egal, wessen Heilsversprechen man folgt.
Was mir immer noch ein Rätsel ist: Wie kommen die nach so einem Ritt wieder vom Wurm runter?
★★★★☆
