Weezer (Teal Album): Von Remakes und Zwischentönen in der Kunst
Gerade habe ich mal wieder das Teal Album von Weezer auf den Ohren, das aus zehn gecoverten Tracks besteht und in kaum mehr als einer halben Stunde durchgehört ist.
Mich fasziniert dieses Experiment – nicht, weil das Ergebnis in irgend einer Form herausragend gut wäre, sondern weil es eben so viel über die Zwischentöne im künstlerischen Schaffensprozess erzählt.
Natürlich ist Musik nicht unbedingt mein Metier, aber wäre doch gelacht, wenn ich keinen Bezug zur Filmwelt herstellen könnte! Mir kam direkt Gus Van Sants geflopptes PSYCHO-Remake in den Sinn. Via Wikipedia:
Gus Van Sant ging in seiner Neuverfilmung neue Wege. Anders als sonst wurde das Drehbuch der filmischen Vorlage (fast) originalgetreu übernommen. Dies betrifft sowohl die Einstellungen als auch das Originaldrehbuch von Joseph Stefano sowie die OriginalMusik von Bernard Herrmann.
Aber was dem Remake letztlich fehlt, ist eine Seele. Die lässt sich nunmal nicht durch möglichst nahes Heranrücken an die Vorlage erzeugen.
Und genau das ist auch das Problem des Teal Albums. Viele Tracks kriegen mich erst, verlieren mich aber auch sehr zuverlässig wieder. Die große Nähe zu den Originalen evoziert zuvörderst eins: die Erinnerung an die großartigen Originale, die zunächst leicht mit Begeisterung für die Weezer-Version zu verwechseln ist.
Long story short: Für mich ist das Teal Album ein toller Startpunkt, um über Kunst und Kultur nachzudenken. Wenn es „einfach nur" Musik sein soll, kann das jedoch nicht die erste Wahl sein.