Filme. (Netz-)Kultur. Medien. Undso. 🖖 Von André Pitz.

Gesehen: Priscilla (2023)

André Pitz

Es ist schon bemerkenswert, wo cool dieser Film einfach ist, zugleich jedoch keine Sekunde der Selbstverliebtheit an den Tag legt und immer im Dienst seiner Figuren steht.

Sofia Coppola nimmt keine Gefangenen. Sie macht von der ersten Szene an klar, dass es ein Machtgefälle gibt, das sich niemals ausgleichen lassen wird. Der Moment, in dem die 15-jährige Priscilla angesprochen wird, ob sie nicht mal zur einer von Elvis’ Partys kommen wolle, erinnert nicht nur zufällig an die Gebaren von Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell.

Elvis will Priscilla nicht lieben, sondern wie einen Gegenstand besitzen. Jedes Kompliment, jede vermeintlich harmlose kritische Anmerkung dient einem einzigen Ziel: Priscilla soll ohne ihn nicht mehr leben können. Er isoliert sie von Freund*innen und Familie, macht sie emotional sowie ökonomisch von sich abhängig und gibt ihr immer wieder implizit zu verstehen, dass sie ohne ihn nichts ist. Zuckerbrot und Peitsche.

Coppola weiß das auch wunderbar auf der visuellen Ebene zu erzählen. Über Maske und Kostüm transportiert sie, wie Elvis Priscilla die Menschlichkeit austreibt, sie zunehmend zu einer leeren Hülle verkommt, die einer Schaufensterpuppe gleicht. Die Natürlichkeit kehrt erst wieder vorsichtig zurück, als sie Elvis verlässt.

★★★★☆

US/IT, R: Sofia Coppola, D: Cailee Spaeny, Jacob Elordi, Trailer, Wikipedia
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