Hier habe ich einfach keinen Zugang gefunden und fand das alles ganz grauenhaft. Es wirkt auf mich, als ob der John Woo entweder Action-Leuchttürme wie THE RAID oder JOHN WICK nie gesehen hat oder ihnen halbherzig nacheifern möchte. Denn eine tatsächliche Handschrift lässt SILENT NIGHT nur sehr, sehr selten wirklich erkennen.
Stattdessen versteigt sich der Film in Klischees, die gefühlt zuletzt in den 1990ern Menschen von den Hockern gehauen haben: das an ein konservatives Familienbild geknüpfte Rachemotiv, befeuert von diesem „Die Drogen-Gangs machen UNSERE FRAUEN mit Heroin gefügig und müssen deshalb dran glauben“.
Aber SILENT NIGHT scheitert auch an der Idee, den Protagonisten kein einziges Wort sprechen zu lassen. Denn Joel Kinnaman fehlen hier entsprechendes Ausdrucksvermögen und stoisch-charismatische Präsenz, was er mit deutlich überzogenen Grimassen auszugleichen versucht oder zumindest dazu angehalten wurde. Beides ist alles andere als optimal.
★☆☆☆☆
