Gesehen: Guardians of the Galaxy Vol. 3 (2023) - Gesprengte Ketten

Marvel kann es also doch noch: eine vergleichsweise kleine Geschichte groß zu erzählen, ohne direkt den Fortbestand des ganzen Universums und allen angeschlossenen Multiversen und Dimensionen aufs Spiel setzen zu müssen. Gefallen hat mir bei den Guardians zudem immer – und das funktioniert auch hier –, dass Figuren immer ein Weg der Wiedergutmachung angeboten wird und dafür nicht direkt dramatisch irgendein starres Wertekonstrukt über den Haufen geworfen werden muss.
Das wird auch deutlich in den Geschichten, die James Gunn im MCU erzählt: Es geht um das Losreißen von den Ketten der eigenen Vergangenheit, von der Selbstwerdung trotz widrigster Umstände. Es geht nie ausschließlich um den rettenden Sprung in die Superheld*innenrolle, sondern viel mehr zu einer emotionalen Reife hin.
Dazu wirkt Vol. 3 inszenatorisch deutlich moderner als alles andere, was in den vergangenen Jahres aus dem Hause Marvel auf die Leinwand kam. Ätzend jedoch auch hier: der MCU-typische flache Farbmatsch und eine Spieldauer jenseits jeglicher Zumutbarkeit.
★★★½☆

