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Feuilleton & Firlefanz

Posts on page 16

Gesehen: The Killer (2024) - Instagrammatic Bloodshed

John Woo findet hier, was er mit SILENT NIGHT vergeblich versucht hat.

Gesehen: The Killer (2024) - Instagrammatic Bloodshed
Foto: Universal Studios

Ich bin wirklich kein Heroic-Bloodshed- und John-Woo-Experte. Nach SILENT NIGHT mit Joel Kinnaman, den ich wirklich unerträglich fand, hatte ich wirklich keine großen Erwartungen an diese Neuinterpretation seines eigenen Hong-Kong-Klassikers, den ich zudem auch (noch) nicht gesehen habe. Mit diesem fehlenden Kontext kann ich jedoch sagen: Mir hat das wirklich gefallen.

In SILENT NIGHT hat John Woo sinngemäß nach einer Sprache ohne Worte gesucht, sie aber nicht gefunden. Dafür gelingt ihm dieses Vorhaben in THE KILLER, dem ich das Label Instagrammatic Bloodshed aufdrücken möchte. Woo bedient sich der Ästhetik des Influencer:innen-Zeitalters und orchestriert sich daraus eine eigene Sinfonie zusammen.

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„Attraktiv für autoritäre Populisten": Christoph Safferling über die turbulente Geschichte des Strafrechts

Immer wieder nachträglich beängstigend, auf was für einem dünnen Fundament die Bundesrepublik eigentlich gegründet wurde.

„Attraktiv für autoritäre Populisten": Christoph Safferling über die turbulente Geschichte des Strafrechts
Foto: Benjamin Cheng / Unsplash

Im auch für Nicht-Jurist*innen wie mich immer wieder bereichernden Verfassungsblog schreibt Straf- und Völkerrechtler Christoph Safferling ausführlich über die Entwicklung des deutschen Strafrechts nach den Nazis.

Spätsommer 1951, Bonn: Das Bundesjustizministerium legt dem Bundestag seinen Entwurf für ein neues Staatsschutzstrafrecht vor, formuliert von Juristen, die einst für das NS-Regime arbeiteten. Der Kalte Krieg liefert den Anlass, die alten Konzepte zurückzuholen. Schon damals zeigt sich, wie im Namen der Sicherheit Strafgesetze gezielt genutzt werden können, um politische Gegner zu delegitimieren und die Kontrolle über gesellschaftliche Entwicklungen zu sichern.

Der gesamte Text führt noch einmal aus rechtsgeschichtlicher Sicht vor Augen, auf

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Gesehen: Sons (2024) - Mensch verwässert Würde

Vor dem Gesetzestext mögen in einem demokratischen Staat alle gleich sein. Aber sobald der Mensch ins Spiel kommt, wird es diffus.

Gesehen: Sons (2024) - Mensch verwässert Würde
Foto: 24 Bilder

Ein ziemlich verdichtetes Werk, das sehr vielen Aspekten gerecht werden will, sich damit ein bisschen übernimmt und trotzdem spannende Komplexität erreicht.

Letztlich dreht sich hier alles um Schuld, Sühne, Rache und Vergebung vor dem Hintergrund der Menschenwürde. Der Film versucht, unser Verhältnis dazu auf die Probe zu stellen. Denn dahingehend abstrakt argumentieren können vermutlich die meisten Menschen – oder bilden sich das wenigstens ein. Doch wie steht es um vermeintliche Grundüberzeugungen, wenn man selbst die Rolle wechselt – von Beobachter*in zu Akteur*in?

Der Film treibt ein (Macht-)Spiel mit dem Projizieren eigener Schuldgefühle und eigener Unzulänglichkeiten auf andere. Das sowieso

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Bewusstsein.tar.gz.torrent am 16. August 2025 Featured Post

Die heutigen Dailies unter anderem mit: Harry Dean Stantons persönlichem Hype-Man, Schrödingers Katze im Duffer-Sack und dem Versagerfilm AMERICAN HUSTLE

Bewusstsein.tar.gz.torrent am 16. August 2025
Foto: pure julia / Unsplash

Mehr als sieben Stunden Gespräch mit Wim Wenders hat die Zeit am Donnerstag in ihrem Podcast Alles gesagt? veröffentlicht. Die allergrößten Hoffnungen hatte ich nicht, nachdem Jochen Wegner in der Ausgabe mit Thomas Ostermeier, dem künstlerischen Leiter der Schaubühne Berlin, Lars Eidinger sinngemäß in den Olymp der deutschen Schauspielkunst gehoben hat und dabei Film explizit mitmeinte 😅

Ich hab's mir natürlich trotzdem komplett gegeben. Sehr biografische sieben Stunden waren das, denn Jochen Wegner und Christoph Amend haben Wenders einfach sehr viel reden lassen – und das kann er am laufenden Band. Natürlich kann das durchaus auch dem Umstand geschuldet sein kann, dass

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Die Ausbeutungsblase platzt: Wie Creator*innen Cutter*innen behandeln

„Ohne Cutter und Cutterin ohne Thumbnail Artist, ohne Leute, die Skripte schreiben, funktioniert das auch alles nicht."

Die Ausbeutungsblase platzt: Wie Creator*innen Cutter*innen behandeln
Foto: Skye Studios / Unsplash

Ex-Cutterin Janis fasst in einem Video in aller Ruhe zusammen, welchen Stellenwert Cutter*innen im derzeitigen Creator*innen-Kosmos haben, wie sie ausgebeutet werden und wie wahnsinnig unprofessionell anscheinend große Namen der Szene unterwegs sind.

Es fällt mir schwer, das nicht als System zu bezeichnen. Dass die alle sinngemäß mit Streams im Kinderzimmer großgeworden und nicht aus dem Mutterleib direkt ins BWL-Studium gefallen sind, will ich gar nicht in Abrede stellen. Unternehmensführung ist außerdem eher kein Bestandteil von Muttermilch. Aber wir sprechen hier teilweise von Menschen, die heute Multimillionär*innen sind und von professionellen Managements vertreten werden. In dieser komfortablen Lage

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Zur Lage der deutschen Filmbranche: „Ökonomisch interessanter ist es, ein Parkhaus zu haben"

Das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus über eine brachliegende Landschaft

Zur Lage der deutschen Filmbranche: „Ökonomisch interessanter ist es, ein Parkhaus zu haben"
Foto: Brands&People / Unsplash

Weil offenbar alles ganz oder gar nicht sein muss, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden, fragt das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus: „Ist die deutsche Filmbranche am Ende?"

Für achteinhalb Minuten Beitragslänge ist das natürlich eine viele zu groß gestellte Frage. Das finden auch die Kolleg*innen von Crew United in ihrem Branchennewsletter von dieser Woche.

Wichtiges Detail:

Was nicht berichtet wird: Die Öffentlich-Rechtlichen machen dabei mit und lassen Auftragsproduktionen im Ausland drehen. Und nicht nur die Steuersätze sind ein Anreiz zur Produktionsflucht, sondern auch Billiglöhne und dehnbare Arbeitszeiten.

Gabriele Walther, Produzentin bei Calagari-Film, hat sich inmitten des brachliegenden Marktes dennoch etwas

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