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Feuilleton & Firlefanz

Posts on page 10

Gesehen: M. Butterfly (1993) - Spieglein, Spieglein...

Rules for thee but not for me.

Gesehen: M. Butterfly (1993) - Spieglein, Spieglein...
Foto: Warner Home Video

Eine Verschränkung von toxischer und hegemonialer Männlichkeit mit imperialistischer Haltung und Politik.

Dieser Mann ist durch nichts zu beirren – selbst, wenn ihm offen dargelegt wird, dass seine Entscheidungen und Handlungen ihn direkt in den Abgrund führen werden. Er scheitert an seiner eigenen Hybris. Rules for thee but not for me. Er erwartet, dass sich die Welt nach seinen Regeln dreht.

Er glaubt, über den Dingen zu stehen, ist jedoch zu keinem Zeitpunkt in der Lage, die einfachsten stereotypen Denkmuster zu überwinden – selbst, wenn sie glasklar vor ihm ausgebreitet liegen –, weil er sich ausgemacht zu schlau für all das hält.

Selbst

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Gesehen: The Intruder (2004) - Kolonialismus essen Seele auf

Echos schlagen durch das Dickicht der verblassenden und verdrängten Erinnerungen Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Gesehen: The Intruder (2004) - Kolonialismus essen Seele auf
Foto: Pyramide International

Die koloniale Schuld hat das Herz dieses Mannes zerfressen. Seine Taten von damals™ auf Tahiti hallen bis ins Frankreich von heute – oft als Echo vermeintlich wahlloser Geräusche, die durch das Dickicht der verblassenden und verdrängten Erinnerungen Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen.

Doch nicht nur Klänge wiederholen sich, auch die Verfehlungen des Mannes, die er nie für sich aufgearbeitet hat und es dafür jetzt, an seinem Lebensende, längst zu spät ist.

Während seiner jüngeren Jahre auf Tahiti zeugte er mit einer Frau einen Jungen. Doch er ließ beide sitzen, lernte seinen Sohn nie kennen. In Frankreich hat sich sein anderer

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Gesehen: No Fear, No Die (1990) - Hahnenkampf um die Karotte

Der Kolonialismus ist nicht Geschichte, er hat sich nur verlagert.

Gesehen: No Fear, No Die (1990) - Hahnenkampf um die Karotte
Foto: Pyramide International

Der Kolonialismus ist nicht Geschichte, er wird hier nur verlagert. Menschen aus den ehemaligen französischen Kolonien werden mit dem Versprechen einer besseren Zukunft, eines sichereren Lebens, der Absicherung der Familie in der Heimat nach Frankreich gelockt.

Die Behauptung, „einen Haufen Asche" machen zu können, wird diesen Menschen wie die Karotte an der Angel dem Esel vorgehalten. Damit einher geht jedoch die Verschleierung dessen, wer hier eigentlich weiterhin am längeren Hebel sitzt, wie steil das Machtgefälle wirklich ist und wer hier wen tatsächlich ausnimmt.

Der Deal ist gar kein Deal, sondern ein einseitiges Diktat der Bedingungen, die sich jederzeit völlig willkürlich

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Bring back some snobbery am 02. September 2025 Featured Post

Die heutigen Dailies unter anderem mit: einer wunderschönen Reise zum Mond, den Folgen des Poptivismus und was ein*e Künstler*in ist.

Bring back some snobbery am 02. September 2025
Foto: LSE Library / Unsplash

Um mal ein bisschen die vergangenen Tage zusammenzukehren, in denen ich abseits von ein paar Gedanken zu Filmen nicht so wirklich zum Bloggen gekommen bin.


Die Kolleg*innen drüben beim Public Domain Review haben wieder einmal absolute Illustrationsperlen zusammengesucht – dieses mal aus den Federn von Émile-Antoine Bayard und Alphonse de Neuville für die 1870er Fassung von Jules Vernes Von der Erde zum Mond.

Jules Vernes 1870er Ausgabe von „Von der Erde zum Mond” ist wunderschön illustriert
Wunderschön und wunderschön unheimlich.

Die (Almost) Dailies sind mein kuratierter Blick auf das Internet – irgendwo zwischen (Pop-)Kultur, Medien,

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„Witwenschütteln am Sonntag"

Mats Schönauer über die problematischen Methoden und verquere Fehlerkultur bei „Bild". Nicht viel Neues, trotzdem wichtig.

„Witwenschütteln am Sonntag"
Foto: Nick Fewings / Unsplash

Wahrscheinlich bin ich der letzte Mensch im Netz, der dieses Video teilt. Aber ich bin eben erst jetzt dazu gekommen, mir das anzuschauen.

Mats Schönauer vom Topfvollgold arbeitet an den zahlreichen problematischen Inhalten ab, die unter der derzeitigen Bild-Chefredakteurin Marion Horn publiziert wird. Der Videotitel: „So skrupellos ist die neue BILD-Chefin". Schönauer greift also selbst in die Werkzeugkiste des Boulevards, in der unter anderem diese Art der Personalisierung zu finden ist – also jedenfalls in der Aufmachung, um vom Youtube-Algorithmus nicht komplett ignoriert zu werden, würde ich sagen.

Dann wiederum erklärt Schönauer gewohnt ruhig, akribisch und präzise, wie manche Mitarbeiter*

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Gesehen: L’Argent (1983) - Symptombekämpfung

So finster und abgründig dieser Film unter anderem dadurch wirkt, so groß ist dann wiederum doch das Grundvertrauen, das hier den Menschen entgegengebracht wird.

Gesehen: L’Argent (1983) - Symptombekämpfung
Foto: Marion’s Films, Eôs Films, France 3 Cinéma, LaCinetek

Geld an sich ist ja durchaus paradox. Der von uns ihm zugeschriebene Wert ist rein virtuell und steht in der Regel in krassem Widerspruch zum tatsächlichen Materialwert. Genau dieser Widerspruch produziert ein total interessantes Spannungsfeld. Denn wie kann etwas materiell so Wertloses eine derart große Macht über uns haben bzw. zum Hebel der Mächtigen werden?

Das Kapital – bei Bresson sozusagen auch wortwörtlich – hält ein System der Ungerechtigkeit, in dem Armut bestraft wird, aufrecht. Die Reichen und damit die Mächtigen werden nicht von Staat und einem Großteil der Gesellschaft zur Rechenschaft gezogen. Bekämpft werden lediglich die Symptome dieses Unrechtssystems und dieser

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