Gesehen: I Like Movies (2022) - Wahrhaftiges Hadern
FilmkritikMan muss den Film leider nicht gesehen haben, um ihn treffend zu kritisieren
Es steckt so viel Wahrhaftiges und auch Wahres in diesem Film: das Hadern mit sich selbst, die Unsicherheit im eigenen Körper und Kopf, die Flucht in die Obsession, weil die Halt gibt, während alles um einen herum um- oder sogar wegzubrechen scheint. Das Gatekeepen von Hobbys schafft dann in erster Linie Sicherheit bei ironischerweise gleichzeitiger Befeuerung der eigenen sozialen Isolation. Um das zu überwinden, muss man sich schon sich selbst und der unbequemen Frage stellen, was für ein Mensch man eigentlich sein möchte. Grundlegender Coming-of-Age-Kram also.
Das Problem daran ist: Diesen Absatz hätte ich schreiben können, ohne den Film überhaupt gesehen zu haben – und damit immer noch ins Schwarze getroffen. Dieser Film ist in jeder Sekunde auf Nummer sicher geschrieben und inszeniert. Es muss ja nicht immer gleich der ganz große Wurf sein, aber hier wird nicht mal ausgeholt, sondern eigentlich immer nur direkt gerollt und mit einer Prise Nostalgie abgesichert.
★★★☆☆
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