Absolut trostlose und damit einfach gelungene Inszenierung dieses „perfekten" Sturms aus sozialer Randständigkeit, ökonomischer Abgeschlagenheit, und instabilen Familienverhältnissen als Ergebnis von unter anderem viel zu grobmaschigen sozialen Fangnetzen. Das alles zusammen ist einfach fruchtbarster Boden, auf dem Suchtmechanismen besonders gut Wurzeln schlagen und dann sowohl einander als auch die Bodenbedingungen weiter befeuern können.

Über weite Strecken nie so ganz freimachen kann sich der Film von seiner SCHULMÄDCHEN-REPORT-Ästhetik und Attitüde. Aber Uli Edel gelingt es schließlich doch, damit zu brechen – und zwar mit jeglicher gebotener Drastik.

Ich habe das Buch damals™ in der Schule lesen müssen. Aber ich kann mich wirklich nicht mehr daran erinnern, wie es im Text war. Jedenfalls ist hier im Film total die Abwesenheit von Christianes Mutter bzw. überhaupt Elternfiguren bemerkenswert. Das ist einerseits als Symptom der ökonomischen Bedingungen, mit denen Familie F. klarkommen muss, zu begreifen und unterstreicht andererseits die erschreckende Einsamkeit dieser Generation.

★★★½☆

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