Ein sehr unangenehmer Film, der konsequent die neokolonialen Muster offenlegt, die in den Köpfen der Menschen und deshalb auch in den Strukturen von Konzern und auch global agierenden NGOs zu finden sind, deren Aufgabe es teilweise ist, genau diese ausbeuterischen Strukturen zu überwinden.

Ulrich Köhler macht hier meinem Gefühl nach keinen großen Hehl daraus, dass er auch bewusst provozierende Momente konstruiert, mit denen er sich nicht zwingend gemein macht. Indem er eine Figur schafft, die von Rassismus betroffen sein und gleichzeitig rassistischen Denkmustern unterliegen kann. Indem das Bild vom „wilden" Afrika gleichzeitig dekonstruiert und untermauert wird.

Genau aus so einem Moment heraus wird eine der Figuren schließlich kompromisslos mit der ultimativen Konsequenz ihres Handelns konfrontiert. Doch genau damit hadere ich – denn dieser Moment, diese Konsequenz steht alleine im gesamten Film. Andere Figuren werden nicht zur Rechenschaft gezogen. Das mag zwar gewissermaßen die Realität widerspiegeln, aber dafür keine filmische Reflexion zu suchen, sondern lediglich fast schon resigniert abzubilden, ist irgendwie unangenehm nihilistisch.

★★★☆☆

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