Dass das formal alles total uninteressant, spröde und den offensichtlichen Motiven von den Abgeordnetenreihen bis zum Bundesadler nachgeifernd ist, ist kaum der Rede wert. Denn die viel größere Schwäche, das große Versagen des Films ist, wie sehr er sich auf die wirklich billigsten Allgemeinplätze zurückzieht.

Ja, es ist absolut unter aller Sau, wie (diese) Frauen behandelt wurden – innerhalb der eigenen Parteien, fraktionsübergreifend, medial und gesellschaftlich. Ja, es ist wichtig, auch das differenziert aufzuarbeiten. Ja, das macht der Film gut. Aber an diesem Punkt endet die Arbeit des Films schon wieder.

Mehr als anderthalb Stunden lang werden diese Frauen auf exakt zwei Arten porträtiert: durch eine männliche Linse und in Reaktion auf unverhohlenen Sexismus. Aber was haben diese Frauen konkret bewegt? Was ist deren politisches Vermächtnis abseits von bloßen Parteiämtern? Das sind Fragen, die maximal mit Halbsätzen beantwortet werden.

All diese Zeitzeuginnen noch vor die Kamera bekommen zu können und sie dann aber fast nur davon erzählen zu lassen, dass patriarchale Arschlöcher patriarchale Arschlochdinge getan haben, ist an Ironie gar nicht so leicht zu überbieten.

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