Das alles ist bei mir schon auf sehr fruchtbaren Boden gefallen. Sich in einem derart hyperpolitisierten Umfeld nicht selbst aus den Augen zu verlieren oder überhaupt den Raum zu haben, sich selbst zu erkennen und freizulegen, wer man eigentlich ist und wo man überhaupt hin möchte, das ist unendlich schwer und ein absolut zeitloses Dilemma.

Mir gefällt total, wie der Film mit Unsicherheiten und Vergänglichkeiten spielt. Der Protagonist Philippe findet in diesem Piratenradiosender so viel Erfüllung und es ist nicht mal klar, ob und wie viele Menschen den überhaupt hören. Diese Unsicherheit liegt in der Natur des Mediums – und in Prä-Internet-Zeiten natürlich ganz besonders. Aber Philippe ist das egal, denn im Radio hat er sich selbst gefunden.

Liebesbekundungen werden in Mixtapes versteckt, von denen nie klar ist, wann und ob sie überhaupt gehört werden. Geantwortet wird darauf mit einer elaborierten Radiobotschaft, die wiederum nur in diesem einen Moment existieren und damit eben auch verpasst werden kann.

Der Film gelangt Seite an Seite mit Philippe zu der Erkenntnis, dass es letztlich genau diese Momente der Unsicherheit sind, an denen wir und unserer selbst bewusst werden, wachsen und erkennen können, was für eine Art von Mensch wir sind und sein wollen. So kalenderspruchmäßig das auch sein mag, so ehrlich inspirierend ist es dennoch gleichermaßen.

★★★½☆

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